Der 9. Dez. 1999 ist ein ruhiger Tag vor der SZ. Die Streiksituation einschließlich der Teilnehmerzahl ist unverändert. Die Streikbrecher der "Rheinzeitung" aus Koblenz müssen aufgrund der Aktvitäten des dortigen Betriebsrat ihre Heimreise antreten.

Es kommt zu einer Versammlung mit den freien Journalisten der SZ, die sehr gut besucht wird. Der Betriebsrat bereitet eine Informationsveranstaltung für die im Haus befindlichen Arbeitnehmer für den Sonnabend vor, nach dem der Geschäftsführer eine Betriebsversammlung im Haus mit formalen Argumenten abgelehnt hat.

Die SPD-Führung wird mit der ablehnenden Haltung von G+J zur Übernahme der Tarifverträge in die ausgegliederten GmbHs konfrontiert. G+J hatte dies in den Verhandlungen vom 8.12.99 rundweg abgelehnt. Der Müntefering-Brief darf gelassen in die Tonne getreten werden (und der SPD-Parteitag ist vorbei).

Am Freitag, den 10. Dez. 1999 finden um 14 Uhr die nächsten Tarifverhandlungen statt.

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10. Dezember 1999: Thierse besucht heute in Dresden die Streikenden bei der "Saechsischen Zeitung"

Die Verhandlungen im Tarifkonflikt bei der "Saechsischen Zeitung" in Dresden (DD+V) gehen heute in eine entscheidende Phase. Dies erklaerte am Freitagmorgen (10.12) der Verhandlungsfuehrer der Industriegewerkschaft Medien, Frank Werneke. Vorstandsmitglied Werneke gab seiner Genugtuung darueber Ausdruck, dass die aus Westdeutschland von der Koblenzer "Rhein- Zeitung" angeheuerten Streikbrecher nun abgezogen werden.

Bei dem unbefristeten Streik, an dem sich im Raum Dresden rund 300 Beschaeftigte beteiligen, geht es um Urlaub und Arbeitszeitverkuerzung. Im Hintergrund schwelt der Konflikt um die von den Eigentuemern Gruner+Jahr und SPD geplante Zerschlagung des Zeitungsverlags in viele kleine Gesellschaften.

Fuer heute Mittag ab 13.15 Uhr hat der stellvertretende SPD-Vorsitzende, Bundestagspraesident Wolfgang Thierse, einen Besuch bei den Streikenden angekuendigt.

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Es kommt zu erneuten Tarifverhandlungen. G+J verdeutlicht noch einmal die schwierige wirtschaftliche Zukunft der SZ. Das Internet wird sich insbesondere auf das Rubrikengeschäft bei den Anzeigen auswirken.

Die IG Medien spricht vor den Verhandlungen sogar von einer entscheidenden Phase (was auch immer damit gemeint ist ;-)).

Wolfgang Thierse kommt zu einem vor langem mit der Redaktion vereinbarten Pressegespräch in die SZ. Nach dem SPD-Parteitag kann er nicht einfach an den Streikenden vorbei gehen. Er kommt zu einer kleinen Diskussion mit Thierse auf einer Streikversammlung am Nachmittag.

Für das Unternehmen ergibt sich personell nicht nur das Problem der streikenden, sondern auch der kranken Kollegen. Verstärkt ruft die Personalabteilung bei den Ärzten an, um sich nach der Diagnose zu erkundigen.

Die nächsten Tarifverhandlungen finden am Samstag, den 11. Dezember statt. Am Sonntag findet ein Streikfest statt.


Aktuelle Informationen ueber den Dresdner Tarifkonflikt finden sich im Internet unter www.igmedien.de. Dort kann auch die jeweils neueste Streikzeitung im PDF-Format heruntergeladen werden. Fuer Informationen steht auf Seiten der IG Medien Kollege Michael Kopp (0172/3634000) zur Verfuegung. Die Streikleitung ist unter 0351/8633-130/-133, Fax: 8633-131 zu erreichen

Weitere Infos finden sich unter http://www.pixelundbits.de/bezirk