letzte Änderung am 27.Januar 2004 | |
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Bericht der Delegation des Solidaritätskreises aus Witten
Am 22. Januar 2004 demonstrierten 200 Kolleginnen und Kollegen von Siemens vor der Hauptversammlung in München gegen Arbeitsplatzabbau und acht fristlose Kündigungen bei Siemens in München und bei Vogt-electronic in Witten. Wir, IG-Metaller aus dem Solidaritätskreis zum Erhalt aller Arbeitsplätze bei Vogt-Electronic in Witten, waren auch dabei.
Selbst die Bundesbahn war solidarisch und ließ, ungewohnterweise, alle Züge pünktlich fahren. Für Übernachtung sorgten Münchner IG-Metall-Kollegen, von denen wir herzlich mit bayerischem Bier empfangen wurden. Der Donnerstagmorgen begann mit einem Hahnenschrei aus dem Handy. Trotz bitterer Kälte und Schnee fanden sich 200 Kolleginnen und Kollegen von Siemens und Infineon vor der Olympiahalle ein.
Die Demonstration wurde unterstützt von der IG-Metall, dem Betriebsrat Siemens Hofmann-straße und den Kirchen. Viel Beifall erhielten die Grußworte aus dem Ruhgebiet, von Infineon Dresden und BMW-Kollegen aus München.
Eine gemeinsame Erklärung aus München und dem Ruhgebiet gegen die acht fristlosen Kündigungen wurde einstimmig verabschiedet.
Wir konnten neue Kontakte knüpfen und verabredeten, uns innerhalb der IG Metall enger zu vernetzen und ge-gen die Arbeitsplatzvernichtung im Siemens-Konzern auch in Zukunft weiter zusammenzuarbeiten. Nach einer kleinen Stadtführung durch München ging es dann wieder nach Hause. Es war eine sehr erfolgreiche und erlebnisreiche Fahrt!
Bei Siemens München wurde die Kollegin Inken Wanzek fristlos gekündigt, weil sie sich kritisch im NCI Netzwerk geäußert haben soll. Sie hat dieses Netzwerk mit aufgebaut, das eine beispiellose Solidarität zwischen Be-legschaft, Betriebsrat, Gewerkschaft und Kirchen gegen den Stellenabbau bei Siemens organisiert. Bei VOGT in Witten wurden die sieben Kolleginnen und Kollegen Jürgen Czaja, Ursula und Werner Kaniecki, Petra und Gerald Kohnhäuser, Reinhard Mischke sowie Ramona Ratajczak fristlos entlassen, weil sie in Zeitungsberichten über den berechtigten Kampf der VOGT-Belegschaft um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze namentlich erwähnt wurden. Mit diesen Kündigungen sollen Kollegen, die den Mund aufmachen und sich für ihre Interessen einsetzen stellvertretend für die gesamte Belegschaft abgestraft werden. Damit sind wir nicht einverstanden!
Wir, die Teilnehmer der Demonstration vor der Siemens Hauptversammlung am 22. Januar 2004, fordern die Vorstände der Siemens AG sowie der VOGT electronic AG auf, diese Kündigungen sofort zurückzunehmen! (Einstimmig verabschiedet von allen 200 Teilnehmern)
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