letzte Änderung am 16. Februar 2004 | |
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Nach wie vor halten die Vogt-Geschäftsleitung und die von Siemens beauftragte Anwalts-kanzlei aus München an den fristlosen Kündigungen gegen 6 Mitarbeiter der Firma fest, die sich gegen die Massenentlassung von 395 Beschäftigten wehrten und von ihrem grundgesetzlich verankerten Recht auf freie Meinungsäußerung in der Presse Gebrauch gemacht haben. Ihnen wird Rechtsbruch vorgeworfen, aber das Vogt-Management hält sich selbst weder an Recht noch Moral. Vor 2 Wochen wurde ohne Zustimmung beim Betriebsrat einzuholen, einfach Samstagsarbeit durchgeführt und Kollegen einzeln darauf angesprochen und so ihre Notlage schamlos ausgenutzt. Wie kann man Massenkündigungen durchführen und gleichzeitig Überstunden anordnen? Dann wurden 2 Samstage Zusatzarbeit beim Betriebsrat beantragt, der dies jedoch zweimal ablehnte. In der Einigungsstelle wurde gegen den Widerstand des Betriebrates mit der Stimme des vorsitzenden Richters die Samstagsarbeit durchgedrückt.
Offensichtlich sind die Gründe, weshalb 395 Leute so plötzlich entlassen werden sollen und 51 befristete Verträge nicht mehr verlängert wurden, doch nicht so dringend wie von VOGT vorgebracht. Die Überstunden beziehen sich auf die Kostenstelle 451 – das ist die DeTeWe Produktion. Bei der Siemensfertigung, die nach Brasilien verlagert werden soll, ist das letzte Wort auch keinesfalls gesprochen, denn in Brasilien gibt es offenbar Anlaufschwierigkeiten, die mit Hilfe von gekündigten Kollegen aus Witten behoben werden sollen. Würde zum heu-tigen Tage vor Gericht über die Kündigungen entschieden, könnte VOGT und damit auch Siemens, die im Hintergrund die Fäden ziehen, mit einer eindeutigen Niederlage rechnen. Sie setzen wohl auf Zeit, bis sie das Werk gegen die Wand gefahren haben und die Gekündigten dann zwar Recht bekommen, sich aber mit dem Insolvenzverwalter rumschlagen können. Menschenverachtender geht es nicht. Die sogenannte soziale Verantwortung, die Siemens und Vogt immer bemüht haben, wenn sie Steuergelder locker machen wollten, ist wohl nur eine hohle Phrase. Der Solidaritätskreis sieht angesichts dieser Vorgänge nicht nur die Notwendigkeit, die Solidaritätsbewegung mit dem Erhalt aller Arbeitsplätze und vor allem mit den fristlos Gekündigten zu verbreitern sondern es besteht nach wie vor eine reale Chance, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben, wenn Siemens und Vogt noch mehr unter den Druck der Öffentlichkeit geraten.
Das nächste Treffen des Solidaritätskreises ist wieder am Mittwoch, ab 18 Uhr im Hotel Specht, Westfalenstrasse 104.
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