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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Für den Erhalt der Gewerkschaftsdruckerei! Kolleginnen und Kollegen, zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren nehmen die an der apm AG beteiligten Gewerkschaften IG Metall, transnet, ver.di und IG BAU Anlauf, unsere (fast) gewerkschaftseigene Druckerei los zu werden. Der Grundstein dazu wurde im Jahr 2002 gelegt, mit dem Beschluss die Union-Druckerei zu verkaufen. Dies war damals aus verschiedenen Gründen nicht umzusetzen und so wurde sie liquidiert und die Nachfolgefirma apm AG gegründet, an der die Gewerkschaften noch 88 Prozent halten. Unsere Hauptaufgabe ist nach wie vor, Dienstleister für die Gewerkschaftsbewegung zu sein, im print- sowie im non-print-Bereich - und dies wollen wir auch beibehalten! Unsere Gewerkschaften sind für uns nicht einfach "nur" Kunden, wir selbst sind Teil dieser Bewegung. Die Belegschaft hat eine hohe Identifikation mit den gewerkschaftlichen Zielen und wir sind stolz darauf, ein Partner zu sein, auf den man sich uneingeschränkt verlassen kann. Gerade in Streikzeiten ist eine eigene Druckerei aus unserer Sicht unverzichtbar. Wir halten es für fahrlässig - nicht nur als Beschäftigte der apm AG, sondern gerade auch als Gewerkschaftsmitglieder - die medienpolitische und publizistische Unabhängigkeit ohne Not aufzugeben und unsere Druckerei mitsamt ihren Gewerkschaftsaufträgen und allen Mitgliederdaten an wen auch immer zu verhökern. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ist euch wohl bei dem Gedanken, Flugblätter, Streikaufrufe und ähnliches an Burda, Prinovis, Bertelsmann, Bauer oder sonst wen zu vergeben? Wollt ihr, dass die Arbeitgeberseite ab jetzt uneingeschränkt Zugriff auf unsere Mitgliederdaten hat und sofort weiß, wer wo organisiert ist? Die Druckarbeitgeber sind nicht die gewerkschaftsfreundlichsten per se - erinnert euch an Murdoch in England, oder daran, wie Bertelsmann uns immer hat auflaufen lassen! Und solche sollen jetzt die Macht über unsere eigenen Produkte haben?! Als potenzieller Investor ist zurzeit eine Finance Management GmbH aus Süddeutschland im Gespräch, eine Tochter eines amerikanischen Mutterkonzerns. Wir halten das für wenig vertrauenswürdig und können uns kaum vorstellen, dass ein amerikanischer Finance-Konzern ausgerechnet im Dienste und im Sinne der Gewerkschaften tätig werden will. Was also will er dann? Einen Ausverkauf? Kann sich irgendjemand in den oberen Gewerkschaftsetagen vorstellen, was dies für einen politischen Schaden anrichten würde - auch im Sinne unserer eigenen Glaubwürdigkeit? Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Zeit rennt, und im Moment nur gegen uns. Wir müssen den Ausverkauf unserer Druckerei verhindern. Dafür brauchen wir eure Unterstützung, denn ohne eine innergewerkschaftliche Kampagne für den Erhalt der apm AG wird die deutsche Gewerkschaftsbewegung bald die längste Zeit eine Druckerei gehabt haben. Dies können und wollen wir nicht zulassen. Mit solidarischen Grüßen, Kolleginnen und Kollegen der apm AG, Betriebsrat der apm AG Proteste bitte an folgende Gewerkschaften: IG Metall Vorstandsbereich Finanzen und Controlling IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Hauptvorstand der TRANSNET ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft |