Home > Branchen > Medien u. IT > Bauer > bauerdruck2 | |
Updated: 18.12.2012 15:51 |
Bauer Druck Köln – der Kampf geht weiter Es gibt jetzt einen Termin für die Schließung des Betriebes Bauer Druck Köln. Der Besitzer, die in Hamburg ansässige Bauer Media Group, nannte den 30. Juni 2010. Am 29. Oktober fand die Jahrespressekonferenz der Bauer Media Group im Empire Riverside Hotel in Hamburg statt. Vor der Tür protestierten Beschäftigte aus Köln gegen den drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze. Im Klubhaus St. Pauli auf dem Heiliggeistfeld veranstaltete die Gewerkschaft Ver.di eine alternative Pressekonferenz. Ver.di fordert einen Sozialplantarifvertrag, der für jeden Beschäftigten 2 Monatsgehälter pro Beschäftigungsjahr als Abfindung vorsieht. Außerdem soll die Kündigungsfrist auf 12 Monate verlängert werden, damit sich die 380 Kolleginnen und Kollegen beruflich qualifizieren können. Die Bauer Media Group bot nur – abgestuft nach Alter – zwischen 0,5 und 0,2 Monatsgehälter pro Beschäftigungsjahr. Das wurde von Ver.di zurückgewiesen. Ver.di weist zudem ständig darauf hin, dass die Überkapazitäten im Tiefdruckbereich durch von der EU subventionierte neue Betriebe erst entstanden seien. So erhielt die Bauer Media Group von der EU 47 Millionen Euro für die Errichtung eines neuen Druckbetriebes in Polen. Ver.di fordert nun die Überprüfung dieser Subventionen. Der Druckbetrieb in Köln ist schon länger im Visier des Mutterkonzerns. Ursprünglich arbeiteten dort 2300 Menschen. 2005 wurde die Belegschaft durch eine Teilschließung von 950 auf 480 Mitarbeiter reduziert. 2008 erfolgte die Kündigung von weiteren 90 Beschäftigten. Einen gewerkschaftlichen Erfolg aber gab es jedoch. Die Tarifflucht des Unternehmens konnte verhindert werden. Es hatte seine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband Druck + Medien in eine OT- (=ohne Tarifbindung) Zugehörigkeit umgewandelt. Dagegen setzten Gewerkschaft und Beschäftigte 2008 einen Firmentarifvertrag durch. Ob die aktuelle Auseinandersetzung auch gewonnen werden kann, wird sich zeigen. Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 08.11.2009 Weitere Infos: http://bauerverlag.verdi.de/ |