07.12.99

G+J-Antrag auf einstweilige Verfügung in Dresden zurückgewiesen

Der Versuch von Gruner+Jahr, mit rechtlichen Mitteln den Streik in der SÄCHSISCHEN ZEITUNG zu unterbinden, ist am Abend des 7.12.1999 gescheitert. Das Arbeitsgericht Dresden hat den Antrag in allen Punkte abgewiesen. Der Termin begann am 7.12. 99 um 13 Uhr. Die Entscheidung wurde von den anwesenden SZ-Kollegen mit Begeisterung aufgenommen.

Über den Antrag von G+J s.a. http://www.pixelundbits.de/bezirk


Pressemitteilung vom 7.12.99

Streikende verschönen Auftakt des SPD-Parteitages

Streikleitung Sächsische Zeitung Dresden
Pressemitteilung vom 7.12.1999, 15.45 Uhr

Streikende verschönen Auftakt des SPD-Parteitages Muentefering: Wir haben einen Fehler gemacht

Berlin/Dresden. SPD Tarif ade! So schallte es gestern den Delegierten zum SPD-Parteitag entgegen, welche das Hotel Estell in Berlin-Neukoelln betraten. Eine Abordnung von rund 100 (entgegen bisher anderslautenden Zahlen) streikenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sächsischen Zeitung Dresden protestierten lautstark und mit Flugblättern dagegen, dass die SPD als 40-prozentiger Mitgesellschafter der Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG die Aushebelung des Haustarifvertrages durch Ausgliederung von Lokalredaktionen mittraegt.

Franz Muentefering, designierter SPD-Generalsekretaer, und Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier kamen wegen der Streikenden zu spät zum Parteitagsauftakt. Sie empfingen die Streikenden und versuchten, sie ruhig zu stellen. Muentefering sagte: Wir haben einen Fehler gemacht. Die SPD habe sich viel zu spät damit befasst, welche Konsequenzen die Ausgliederung von Lokalredaktionen bei der Sächsischen Zeitung habe. Die Zustimmung der Partei zu den Ausgliederungen müsse neu durchdacht werden. Ähnlich wie DD+V-Geschaeftsführung und Vorstand von Gruner+ Jahr Hamburg, der die Mehrheit am DD+V hält, unterbreitete Muentefering Angebote zu einer besseren Begleitung der Ausgliederungen. Die Dresdner Kollegen forderten die SPD hingegen auf, nicht mehr zu lavieren, sondern endlich klar zu machen, auf wessen Seite sie stehen.

V.i.S.d.P.: Kopp (IG Medien), Hiller (Deutscher Journalistenverband)
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