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KÖLN, 18. MAI 2000

 

Dresdner Bank soll Zyanid-Opfer entschädigen

Proteste zur Hauptversammlung am Freitag

Vor der Hauptversammlung der Dresdner Bank am morgigen Freitag in Frankfurt haben 28 Organisationen und Wissenschaftler aus Ungarn die Bank aufgefordert, die Opfer der Zyanidkatastrophe im rumänischen Baia Mare zu entschädigen. Nach ihrer Überzeugung ist das Geldhaus mitverantwortlich für das Unglück, weil sein Tochterunternehmen Kleinwort Benson leichtfertig das marode Goldbergwerk ,Aurul' finanziert hat, das im Februar durch einen Unfall alles Leben in Ungarns zweitgrößtem Fluß Theiß auslöschte.

Zu den Unterzeichnern des an den Vorstand der Dresdner Bank gerichteten Protestschreibens gehören die ungarischen Zweige von 'World Wildlife Fund' und 'Friends of the Earth', sowie das 'Central and East European Bankwatch Network'.

In Deutschland wird ihre Forderung unterstützt vom Dachverband der Kritischen Aktionäre und der Menschenrechtsorganisation FIAN, die für die Hauptversammlung Proteste ankündigen.

Die Organisationen befürchten, die Regenerierung der vergifteten Theiß werde Jahrzehnte dauern. "Die Menschen, die entlang der Theiß wohnen und wirtschaftlich von ihr abhängig sind", heißt es in ihrem Schreiben, "sind in eine Lage geraten, in der das Leben schwierig oder sogar unmöglich geworden ist".

Der Vorstand der Dresdner Bank wies in einer ersten Stellungnahme jede Verantwortung von sich. "Durch die laufenden Untersuchungen ist bisher nicht geklärt", schrieb er an die Aktionäre, "inwieweit die Ereignisse bei der Aurul S.A. tatsächlich die Ursache für die Umweltschäden an Theiß und Donau sind."

FIAN-Sprecher Johannes Rohr entrüstet sich, diese Position sei "an Zynismus nicht mehr zu überbieten." Wenn der Dammbruch bei Aurul nicht Ursache für die Katastrophe sei, müsse man "vermuten, dass abertausende Fische plötzlich Zyanidvergiftungen simulierten."

Rohr verweist auf eine im April veröffentlichte Untersuchung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP, die neun schwere Konstruktionsmängel an der Technik des Bergwerks als Auslöser der Katastrophe identifiziert. So fehlten jegliche Vorkehrungen, um eine Überfüllung des mit hochgiftigem Zyanidschlamm gefüllten Rückhaltebeckens zu verhindern. Im Januar hatten starke Niederschläge das Becken überlaufen lassen und seinen Damm auf 25 Metern Breite fortgespült. Solche Wetterbedingungen waren nach Ansicht der UNEP-Experten jedoch vorhersehbar.

"Die Dresdner Bank hat sich mit der Unterzeichnung der UNEP-Bankenerklärung zu vorausschauendem Umweltmanagement verpflichtet", erinnert Henry Mathews vom Dachverband der Kritischen Aktionäre. "Die Finanzierung einer Anlage, die ohne regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen mit hochgefährlichem Sondermüll arbeitet, steht dazu in klarem Widerspruch."

weitere Informationen:

FIAN
Johannes Rohr
02323 - 49 00 99
www.fian.de

Dachverband
Henry Mathews
0221 - 599 56 47
0178 - 599 56 47
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