letzte Änderung am 6. August 2003 | |
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Magazin der ver.di Betriebsgruppe bei ups Nürnberg - August 2003
Vor einiger Zeit war ein Sortleiter in unserer Nürnberger Niederlassung so unklug, einer Mitarbeiterin per SMS mitzuteilen, was er von ihr hält. Er hatte keine Möglichkeit, sich herauszureden, ein Schimpfwort mit sexuellem Bezug war deutlich auf ihrem Telefondisplay zu lesen, die Absendernummer stand darüber. Diese Umstände zwangen das Management, dem Mann seinen Weggang von ups nahezulegen. Die Mitarbeiterin dürfte sich in der Folgezeit allerdings auch nicht sehr wohl gefühlt haben. Nach einigen Auseinandersetzungen mit dem Hub-Manager (in denen es, von ihrer Seite aus, z.B. um eine gesundheitlich notwendige Versetzung in einen anderen Bereich ging)verließ sie die Firma wenige Wochen nach dem Vorfall. Leider hat nicht jede Kollegin den Mut, sich gegen Übergriffe zu wehren. Gerade wenn der Täter ein Vorgesetzter ist, fürchten viele Repressalien von oben oder das Mobbing der Kollegen (und Kolleginnen!). Außerdem ist es nicht jedem Menschen gegeben, im richtigen Moment deutliche Worte zu finden oder sich entschlossen zu beschweren. Das vergessen diejenigen oft, die dieses Problem nicht haben, und denen es auch nicht peinlich ist, sich als Opfer einer sexuellen Belästigung zu outen. Der Schutz von Kolleginnen (und Kollegen) vor Übergriffen und übler Anmache sollte in jedem Betrieb sehr ernst genommen werden. Was geschieht bei ups-Nürnberg, wenn sich eine Kollegin in diesem Zusammenhang über einen Sortleiter beschwert? Eine Kollegin aus dem Smallsort wird von ihrem Sortleiter in das Büro hochgerufen. Der Mann kann hinterher nicht schlüssig erklären, weshalb. Laut Aussage der Mitarbeiterin bittet er sie Büro, sich privat mit ihm zu treffen. Er weiß, dass er mit einer solchen Aktion seine Stellung als Sortleiter mißbraucht, dass die Kollegin nichts von ihm wissen will und zudem noch einen Freund hat. All das, und auch ihr deutliches "Nein”, hält, ihrem Bericht zu Folge, nicht davon ab, immer heftiger und zudringlicher zu werden. Selbstverständlich wendet sich die Kollegin zunächst an den Hub-Manager. Da sie sich dort aber nicht ernstgenommen fühlt, besteht sie auf einem Gespräch mit dem Div.Manager Heinevetter. Er und sein Hub-Manager erklären ihr, dass ihre Beschwerde keinen Erfolg haben könne, da Aussage gegen Aussage stünde (wie meistens in solchen Fällen). Es ist richtig, die Kollegin wird den Vorfall nicht beweisen können und personelle Konsequenzen allein auf Verdacht lehnen wir ab. (Ein einfacher Mitarbeiter hatte fast zur selben Zeit nach ähnlichen Vorwürfen eine Abmahnung bekommen, ohne zu dem Vorfall gehört zu werden- auch das ein grober Verstoß gegen geltendes Recht) Die Herren Manager täuschen sich aber, wenn sie meinen, ihr Job sei damit getan. Wenn Supervisor und Manager den Eindruck gewinnen, sie könnten bei ups ungestraft Frauen belästigen, weil die Kolleginnen ohnehin niemand ernst nimmt, werden sich entsprechende Vorfälle häufen - und leider stellen sich nicht alle dabei so blöd an wie der eingangs erwähnte Sortleiter.
Kürzlich meinte ein Supervisor, die ver.di-Betriebsgruppe bei ups -Nürnberg würde Sortleiter diskriminieren. Anlass war, dass wir zwar zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, nicht aber die Nürnberger Manager und Supervisor zu unserem Treffen mit Stuttgarter Kollegen eingeladen hatten. (sh. Seite 2)
Wir waren bestürzt über diese Einschätzung!
Um es hier einmal klar zu machen: Unsere Kriterien sind nicht die Stellung in der Betriebshierarchie oder die Höhe des Gehalts. Unser Hauptkriterium ist, ob ein Mitarbeiter im Konfliktfall auf der Seite der Belegschaft steht oder auf der Seite der Geschäftsleitung.
Um unserer Wertschätzung für die Kollegen Sortleiter Ausdruck zu geben präsentieren wir euch in dieser Ausgabe einen Sortleiter als
Erinnert sich noch jemand an seine Wahlversprechen vor der Betriebsratswahl? Ja? Hat noch jemand die deftigen Worte im Ohr, die er damals für seine Freunde Tobi Dede & Co. fand? Viele Kolleginnen und Kollegen behaupten, Damir Gredic sei umgefallen oder habe seine Versprechen vergessen. Gegen diese ungeheuerlichen Vorwürfe wollen wir ihn hier in Schutz nehmen: Damir hatte mit Sicherheit nie die Absicht im Betriebsrat etwas anderes zu leisten als das, was wir jetzt von ihm erleben. Seine Standhaftigkeit und Uneigennützigkeit weisen deutlich auf eine große Karriere hin, wenn nicht bei ups, dann in der Politik. Welche Funktion er im BR genau innehat können wir euch leider nicht verraten, weil wir es nicht wissen. Wir vermuten aber, dass er Frauenbeauftragter ist. Damir, wir wünschen dir noch viel Vergnügen als BR-Mitglied und viel Erfolg bei der Gestaltung deiner Karriere.
IMPRESSUM
Das wahre Päckchen ist ein Belegschaftszirkular und wird herausgegeben von der ver.di- Betriebsgruppe bei ups- Nürnberg.
V.i.S.d.P.: Mehmet Celen, Johannisstr. 136, Nbg.
Kontakt: Tel.:01791235834/
01757966071/
e-mail: volesky @gmx.de
Vorsitzender der ver.di- Betriebsgruppe bei ups- Nürnberg: Günay Incesu, Abnehmer Ro5, Midnight
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