letzte Änderung am 6. August 2003

LabourNet Germany ARCHIV! Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Home -> Branchen -> Dienstleistungen -> Transport -> ups-nbg -> August 2003 -> Seite 1 Suchen

Das Wahre Päckchen

Gemeinsam für bessere Jobs bei ups

Magazin der ver.di Betriebsgruppe bei ups Nürnberg - August 2003

Hurra! Weniger Geld - mehr Arbeit: Arbeitsintensivierung und Kürzere Schichten

Murmeltier

Mehr arbeiten lassen, ohne mehr zu zahlen? Das geht zum Beispiel so: Zusteller, die vor Beginn ihrer bezahlten Zeit zu arbeiten anfangen, weil sie sonst keine Chance haben, in der vorgegebenen Zeit fertig zu werden. Oder so: Kleinere Teams, die mehr Pakete pro Stunde (pph) sortieren. Die Zusteller aus unserem ersten Beispiel arbeiten länger, bekommen dabei aber nicht mehr Geld. Durch solche unbezahlten Überstunden spart ups einige Stellen. Im zweiten Beispiel spart ups doppelt: Es wird intensiver geschuftet, und zwar von weniger Leuten und für weniger Geld. Die Verdichtung der Arbeitsabläufe ermöglicht kürzere Schichten, das bedeutet für die meisten Kolleginnen und Kollegen aus den Sortierungen: weniger Geld in der Tasche. Dass die Sortierungen hier mal 15 Minuten, dort mal 30 Min. später beginnen (wenn wir Glück haben, wird uns das sogar ein paar Tage vorher mitgeteilt) begründen Management und Betriebsrat mit geringerem Volumen. Sicher sinkt das zu sortierende Volumen in der Mitte des Jahres. Wer sich aber an die Sortierungszeiten in den vergangenen Sommern erinnert, auch bei höherem Manning und geringerem Volumen, der weiß: Wir arbeiten heute einfach mehr.

Intensivere Arbeit bedeutet aber auch größere gesundheitliche Belastung, höheren Verschleiß. Kollegen, die krankheitsbedingt mehr als 100 Tage im Jahr abwesend sein müssen sind im Hub keine Seltenheit mehr. ups hat mehrfach versucht, solche kaputtgeschufteten Kollegen zu entlassen. Seit mehrere Prozesse, die betroffene Mitarbeiter anstrengen mußten, mit ihrer gerichtlich verfügten Weiterbeschäftigung endeten, hat das Management die Praxis, Kranke zu feuern offenbar aufgegeben.


Wieviel Geld erwirtschaften wir für ups?

ups ist eines der finanziell gesündesten Unternehmen in der Branche. Im sehr wichtigen Transportsektor (Kein Transport - keine Produktion und kein Verbrauch) wird der weltweit operierende Gigant eines der Unternehmen sein, das den scharfen Konkurrenzkampf sicher überlebt. Trotz aller "Synchronisierung des weltweiten Handels” ist das Kerngeschäft der Firma weiterhin Güter von A nach B zu bewegen. Diese Arbeit machen wir: Zusteller, Lader, Sortierer, Fahrer... Wir erwirtschaften den Gewinn, und wenn wir den Darstellungen der Firmenleitung glauben, stecken wir ihn auch in die Tasche, denn dort heißt es: "ups ist eine Firma, die den Mitarbeitern gehört”. Freilich ist hier mit Mitarbeitern nur das Management gemeint, dessen Entgelt zu einem bedeutenden Teil aus Firmenanteilen besteht. Die paar Aktien (von ups, Siemens oder sonst einer Firma), die wir von unserem Lohn kaufen können, fallen nicht weiter ins Gewicht. Wo werden die Gewinne gemacht? Nach wie vor hauptsächlich in den USA, allerdings steigt auch in Deutschland das Versandvolumen und der Bevollmächtigte für ups-Deutschland, W. Flick, zeigt sich "zufrieden bis sehr zufrieden”. Für den Fall, dass euch demnächst wieder erzählt wird, ups müsse sparen - und zwar bei euch, wo sonst?! - hier einige Zahlen zum Unternehmen:

LabourNet Germany Top ^