Im Erfurter Güterverkehrszentrum (GVZ) verbirgt sich hinter dem Elch-Logo der IKEA ein Logistikzentrum, das von der Hamburger Transportfirma PaulGünther Cargo betrieben wird. Zu den Praktiken beider Unternehmen heißt in der "Zeit" vom 4. Juni 1998:
" .. Die Erschließung des Gewerbegebietes, in dem Ikea sich ansiedelte, war dem Erfurter Wirtschaftsministerium 25 Millionen Mark Förderung wert. Ikea wiederum erhielt für den Bau des Lagers weitere öffentliche Fördergelder aus der Kasse der 'Gemeinschaftsaufgabe Ost'. Ikea muß versprechen, Arbeitsplätze zu schaffen. .. Wie die Arbeiter .. bezahlt werden und ob - auf lange Sicht - durch einen Billigjob Ost womöglich zwei normal bezahlte Stellen West wegfallen, danach hat kein Wirtschaftsförderer gefragt."
Die Schaffung der Arbeitsplätze nahm jedoch nicht Ikea, sondern Paul Günher vor.
Nach längeren Bemühungen wurde mit Unterstützung der Gewerkschaft hbv ein Betriebsrat gewählt. Dieser konnte jedoch nicht bewerkstelligen, daß die Beschäftigten, meistens LagerarbeiterInnen, im Sinne von "gleichen Lohn für gleiche Arbeit" behandelt werden.
Nach wie vor verdient ein Lagerarbeiter bei PaulGünther mit 2.200,- DM/Brutto mehr als 800,- DM weniger als ein Kollege bei der Konkurrenz. Hinzu kommt, daß einige Angestellte im gleichen Hause, die zwar einen Arbeitsvertrag mit PaulGünther haben, aber von Ikea entlohnt werden, ca. 1.000,- DM mehr verdienen als der Kollege, der im gleichen Lager seine Arbeit macht.
Am 2. August forderte die Haustarifkommission der Gewerkschaft hbv die Geschäftsführung auf, Haustarifverhandlungen aufzunehmen. Da nach mehr als sieben Wochen diese keine Verhandlungsbereitschaft zeigt, hat die hbv-Haustarifkommission am 18. September beschlossen, daß es für den Fall, daß bis zum 23. September nicht zu Verhandlungen kommt, Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet werden.
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Nie wieder Krieg! Konflikte zivil lösen! 1. September: Antikriegstag!