Als "Vertrauensbruch" wertet die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) die heute bekanntgewordenen Pläne der Deutschen Bank, die bestehenden betrieblichen Zuschlagsregelungen für Samstagsarbeit so rasch wie moeglich zu kuendigen, wenn die Einführung genereller, zuschlagsfreier Samstagsarbeit tariflich geregelt ist.
"Das ist eine drastische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", kritisierte Klaus Carlin, HBV Verhandlungsführer, heute in Düsseldorf. So muessten etwa Beschäftigte in Rechenzentren, die in der Vergangenheit zu Samstagsarbeit bereit waren, mit finanziellen Einbussen von bis zu 6.500 Mark pro Jahr rechnen.
Dieser "rüde Umgang mit langjährigen, verbrieften Arbeitnehmerrechten" wecke zudem Zweifel an der Glaubwürdigkeit aktueller Zusagen der Arbeitgeber, nach denen Samstagsarbeit nicht gegen den Willen der Beschäftigten durchgesetzt werden solle. Jede Form von Benachteiligung derjenigen Beschäftigten, die nicht an Samstagen arbeiten wollen oder koennen, werde unterbleiben, so die Zusage der Arbeitgeber beim Gedankenaustausch mit den Gewerkschaften am 26. Mai 1999. "Die Frage ist, wie lange diese Zusagen halten", so der HBV-Verhandlungsführer.
Die Tarifkommissionen der Gewerkschaften HBV und DAG beraten am kommenden Montag in Hamburg über das Modell. Der offensichtlich bereits geplante Angriff auf den Vertrauensschutz der Beschäftigten, die bereits in der vergangenen vier Jahren Samstagsarbeit geleistet haben, werde bei den Diskussionen sicherlich eine Rolle spielen, unterstrich der HBV- Verhandlungsführer.
Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen
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