Das Bundestreffen der PDS AG Betrieb & Gewerkschaft unterstützt die Boykottkampagne des sozialen Netzwerkes gegen die Citibank und die Bestrebungen der Gewerkschaft hbv bei der Citibank Tarifverträge zu erkämpfen.
Die Bundesregierung setzt in ihrem Wirtschaftsbericht große Hoffnungen
u.a. auf Arbeitsplätze bei Call-Centern. Dieser Wirtschaftsbereich entwickelt
sich jedoch zunehmend zu einem Vorreiter des Abbaus betriebsverfassungsrechtlicher
und gewerkschaftlicher Schutzrechte.
Die Citibank spielt dabei eine Vorreiterrolle.
Im Juni 1999 schloss sie Ihre Service-Center in Bochum, Duisburg, Gelsenkirchen, Köln, Mannheim und Bremen mit insgesamt über 1000 Beschäftigten und konzentrierte ihre Dienstleistungen auf Duisburg mit ca. 800 Arbeitsplätzen. In Bochum und Duisburg hatten die Betriebsräte in der Vergangenheit durch Betriebsvereinbarungen eine Reihe von - im Call-Center-Bereich beispielhaften Regelungen erreichen können, die jedoch durch die Betriebsschließung hinfällig wurden. Einige der geschlossenen Betriebe unterlagen noch dem Tarifvertrag. Für das neue Call-Center in Duisburg wurde die Tarifbindung jedoch aufgehoben. Die Citibank lehnt Tarifverhandlungen u.a. ab weil Sonn- und Feiertagsarbeit darin ausgeschlossen werde.
Mit der Unterstützung der Gewerkschaft hbv streikten die Beschäftigten
in Duisburg und Bochum für einen Haustarifvertrag. Die citibank verkündete
daraufhin das Aus für das Call-Center "Fachhändlerservice FHS"
in Duisburg und eröffnet am gleichen Ort ein neues, die "Citicorps
Dienstleistungs GmbH".
Per Anzeigen, Handzettel und Stadiondurchsagen warb die Citibank um neue MitarbeiterInnen
- die Kolleginnen und Kollegen, die an den Warnstreiks teilgenommen hatten,
wurden jedoch nicht wieder eingestellt.
Für diese "Standortverlagerung" beantragte das Unternehmen bei
der Landesregierung NRW einen Investitionszuschuß von 7,3 Mio. DM. Eine
Entscheidung darüber steht noch aus. Steuergelder für den Abbau von
Beschäftigtenrechten und Arbeitsplatzvernichtung ?
In einer Antwort auf eine Anfrage im Landtag antwortete Bodo Hombach, damals noch SPD-Wirtschaftsminister in NRW dazu :"In der Förderpraxis werden Arbeitsplätze, die aus anderen Ländern nach NRW verlagert werden, als neue geschaffen anerkannt." In der Weigerung der Citibank Tarifverhandlungen aufzunehmen sah er keinen Hinderungsgrund.
Die Kampagne in NRW "Wo Geld lebt, lebt die Citibank. Wo Jobs und Mitbestimmung
sterben halten wir dagegen" sieht das jedoch anders.
Dieses Bündnis, in dem VertreterInnen der Grünen und der Jusos, GewerkschafterInnen,
die ehemals Beschäftigten, VertreterInnen des Kirchlicher Dienstes der
Arbeitswelt und des KAB, der SchuldnerInnenberatung, des Betriebsrates und der
Vertrauenskörperleitung von Thysen-Krupp und z.B. auch das Mitglied der
PDS AG Betrieb & Gewerkschaft Ulla Lötzer (MdB) aktiv sind haben sich
unter dem genannten Motto zusammengeschlossen und fordern :
Tariflohn statt Billiglohn
Sofortige Aufnahme von Tarifverhandlungen
Wiedereinstellung der zu Unrecht Entlassenen
Keine Steuergelder für Arbeitsplatzvernichter
Die AG der GewerkschafterInnen der PDS unterstützt diese Forderungen.
Wir
fordern den Parteivorstand und die Mandatsträger der PDS auf, öffentlich
die Boykottaktion und diese Forderungen zu unterstützen.
(Informationen über "Citicritic" Tel. 0203/2951141 oder fax 0203/2951191 KdA Am Burgacker 14-18 47051 Duisburg)
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace | ||
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