Nr.1, Mai 2000
Informationen von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Ihr haltet die erste Ausgabe unserer Betriebszeitung „Solidarität“ in der Hand. Sie wurde geschrieben und erstellt von Kolleginnen und Kollegen, die die Nase voll haben von Arbeitsplatzabbau und den immer wiederkehrendem Gerede, man könne ja nichts ändern. Dass man was ändern kann, haben wir Phoenix-Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit unseren Protesten bewiesen. Hätten nicht viele Ihren Mund aufgemacht... hätten wir nicht mit über 1500 Leuten demonstriert und mehrfach mit bis zu 100 Beschäftigten den Betriebsrat „besucht“... hätten nicht Kolleginnen und Kollegen auf den Betriebsversammlungen das Wort ergriffen... nichts hätte sich getan. Noch mehr Betriebe wären verlagert worden, einen Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen hätte es auch nie gegeben.
Aber: Wir hätten mehr erreichen können. Hätten Arbeitnehmer/innen, Betriebsrat und Gewerkschaft gemeinsam gekämpft (!), wer weiß, was wir noch hätten erreichen können...
Und das ist der Grund dafür, dass sich das Solidaritätskomitee weiter trifft. Wir wollen Druck machen gegen Verlagerungen, Arbeitsplatzabbau und schlechter werdende Arbeitsbedingungen. Wir setzen uns für kämpferische Gwerkschaften und eine breite und demokratische Diskussion aller Beschäftigten im Betrieb ein.
In den letzten Monaten war Solidarität das Motto unserer Proteste. Nur solidarisch - das heißt gemeinsam - werden wir Arbeitnehmer/innen uns wehren können.
Helft mit, dass die „Solidarität“ ein Erfolg wird. lest sie, gebt sie an andere weiter!
Es grüßen Euch Eure Kolleginnen und Kollegen vom Phoenix-Solidaritätskomitee.
Von den im Soli-Komitee engagierten Phoenix-Mitarbeitern wird die Vereinbarung und die sich daraus ergebenen Auswirkungen auf die Belegschaft wie folgt beurteilt:
Grundsätzlich wird begrüßt, dass keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden sollen.
Ob die Geschäftsleitung zur Einhaltung dieser Zusage bereit ist, darf zumindest bezweifelt werden, wie sonst ist die Aussage von Herrn Böddecker zu verstehen (HAN vom 4.2.2000) ”Ziel bleibe es auf alle Fälle, betriebsbedingte Kündigungen weitgehend zu vermeiden”.
Stand der Zahlen bzw. Aussagen Betriebsversammlung am 2.3.2000
Durch die Formulierungen
werden die geplanten Vorhaben der Geschäftsleitung, und die sich dahinter verborgenen Maßnahmen, sowie Auswirkungen verschwiegen, so dass die Folgen für die betroffenen Mitarbeiter z.Z. unabsehbar sind.
In früheren Entwürfen der Betriebsvereinbarung (z.B. vom 20.9.1999) wird hierzu deutlicher Stellung genommen und lässt erahnen, welche Maßnahmen zu erwarten sind, z.B.
Nach übereinstimmender Meinung ist es vollkommen unzumutbar, dass die von der Verlagerung betroffenen Mitarbeiter in mehrfacher Hinsicht benachteiligt sind, durch
Es ist zu vermuten, dass z.B. die Entwicklungsabteilungen nur solange aufrechterhalten werden sollen, bis der notwendige Know-how-Transfer abgeschlossen ist und die Aufgaben am Fertigungsstandort übernommen werden können.
Die Schaffung von ca. 37 Arbeitsplätzen war bereits bei der Unterzeichnung der Betriebsvereinbarung eine unrealistische Annahme und auch dem Betriebsrat als solche bekannt.
Die Fehleinschätzung wurde inzwischen auch von Herrn Liebing auf der Betriebsversammlung am 2.3.2000 eingeräumt.
In der Betriebsvereinbarung wird von einem Personalbestand ausgehend von z.Z. 60 Mitarbeiter auf 210 im Jahre 2002 ausgegangen.Im Sept. ´99 war noch von 420 neuen Arbeitsplätzen die Rede, u.a. im Abendblatt vom 16.9. nachzulesen.
Es bleibt die Frage, wie zuverlässig bei derart konträren Annahmen innerhalb von 3 Monaten die jetzigen Vorausplanungen sind.
Grundsätzlich bleibt der Eindruck, dass es sich um eine von der Arbeitgeberseite aufdiktierte Vereinbarung handelt, die außerdem durch diverse Formulierungsvarianten einen zu großen Interpretationsspielraum zulässt.
Des weiteren bleibt festzustellen, dass alle wichtigen Eckdaten, wie EBIT 6%, Einsparvolumen18,77 Mio/Jahr, Festlegung sonstiger Wirtschaftlichkeitskriterien, Investitionsvolumen am Standort Harburg vom Vorstand vorgegeben werden, aber nach unserer Meinung nicht ausreichend verifizierbar sind. Durch die bereits erwähnten und absehbaren Probleme bei der Personal-Umsetzung ist zu befürchten, dass der sogenannte Personalpool auf den Stand einer Arbeitszeitfirma mit allen bekannten Nachteilen für die sich darin befindlichen Mitarbeiter umfunktioniert wird.
Mitarbeiterprofile, anhand eines Formulars, sollten erstellt werden. Leider wurde nicht berücksichtigt, das einige Mitarbeiter bereits Altersteilzeit bewilligt bekommen haben und eigentlich anders zu beurteilen sind, als Mitarbeiter die noch eine lange berufstätige Phase vor sich haben. Kollegen, die fast das sechzigste Lebensjahr erreicht haben, wurden nach ihrer Bereitschaft auf Weiterbildung befragt und ob sie vorübergehend in anderen Unternehmen beschäftigt werden könnten. Körperlich belastende Tätigkeiten und wie wichtig ihnen die Höhe ihres Verdienstes sei, sind wohl Fragen die sich jeder Personalbetreuer selbst beantworten kann.
Mitarbeiter, die aufgrund ihrer langjährigen Firmenzugehörigkeit aus gesundheitlichen Gründen eine nicht gerade positive Personalkarte vorweisen können, sind von vornherein so stark benachteiligt, das sie nicht einmal für sehr leicht befundene Arbeiten eingesetzt werden können, weil kein Betrieb einen „Krankmacher“ beschäftigen will.
Nur ein Beispiel: Eine Kollegin, 32 Jahre in der Firma tätig, bewirbt sich auf eine ausgeschriebene Stelle als Küchenhilfe, bekommt von der Personalabteilung zu hören, dieser Arbeitsplatz wäre bereits neu besetzt worden. Am nächsten Tag erfährt sie, das einer Kollegin aus einer anderen Abteilung gerade diese Arbeit angeboten wurde.
Wochen später wurde ein Vorstellungsgespräch geführt, bei dem ihr die Arbeitstelle gleich negativ beschrieben wurde: Bedienung der “Schlipsträger, schweres Heben von Essenkübeln und relativ schnelles Rechnen beim Verkauf der zu erwerbenden Lebensmittel. Ihr wurde außerdem eine Lohnkürzung von über 5,- DM/Std. in Aussicht gestellt. Und das bei über 32 Jahren Firmentreue. Wenn das kein Fall für den Betriebsrat ist!
Angebotslisten freier Arbeitsplätze wiederholen sich ständig. Die “beliebten” Arbeitsplätze sind schon unter der Hand vermittelt worden, so dass niemand, der im Akkord arbeitet, zeitmäßig in der Lage wäre, sich durch Eigeninitiative einen neuen Arbeitsplatz in der Firma zu suchen.
Seminarangebote der letzten Jahre, wurden teilweise gar nicht erst an die gewerblichen Mitarbeiter weitergereicht, weil eine Inanspruchnahme doch nur Geld gekostet hätte. Nur wenige, informierte Kollegen haben sich unter anderem auch für EDV-Kurse angemeldet, die dann abgelehnt wurden, weil solche Kenntnisse an ihrem Arbeitsplatz nicht von Nutzen waren. Kenntnisse, die zum jetzigen Zeitpunkt aber ständig erforderlich sind und gerade “Frauenarbeitsplätze”, die doch recht dünn gesät sind, nur mit diesen Vorrausetzungen besetzt werden können.
Der Unterschied zwischen gewerblicher und angestellter Tätigkeit ist im Laufe der Jahre nicht mehr so klar zu differenzieren wie in früheren Jahren. Elektrotechnisches Wissen erlangt niemand, der jahrelang im Akkord oder Prämienlohn tätig war, genau wie Schweißerfahrungen oder Mitarbeiterführung. Die Anforderungen auf dem zu besetzenden Arbeitsplatz sind teilweise zu hoch, wenn man sich privat nicht einiges Wissen angeeignet hat.
Männer mit handwerklichem Geschick werden zum LKW-Matten heizen, mit sehr hoher körperlicher Belastung eingesetzt, die dann nach kurzer Zeit das Handtuch werfen müssen, weil sie den Anforderungen nicht gewachsen sind. Bekommen dann eine Abfindung angeboten und verlassen demoralisiert die Firma Phoenix. So wird die Firma noch einige Mitarbeiter loswerden, für die angeblich gut gesorgt sei. Hinzu kommt noch die Ablehnung der neuen Kollegen, weil ein gut eingearbeiteter Mitarbeiter (befristeter Arbeitsvertrag) seinetwegen keine Vertragsverlängerung bekommt. Die psychische Belastung wird überhaupt nicht berücksichtigt.
Es gibt zwar zwar keine betriebsbedingten Kündigungen - aber Arbeitsplätze werden so trotzdem abgebaut.
Jeder Ackergaul bekommt sein Gnadenbrot, nur ein alter, abgearbeiteter Phoenixianer wird “abgeschossen” !!!!
Diese Frage stellen sich viele Kolleginnen und Kollegen zur Zeit. Nach mehreren Wochen Protest innerhalb und außerhalb des Betriebes ist erstmal ein wenig die Luft raus. Eigentlich hatten wir ja alle gehofft, dass sich aufgrund von Kritik und Vorschlägen der letzten Monate etwas ändert. Aber von der Gewerkschaft hört man weiter nichts (das einzige sind die ständigen IGBCE-Briefe, die einem Versicherungen, Bankkonten usw. andrehen wollen). Und von der letzten Betriebsversammlung haben viele von uns erst am Tag zuvor von den Kantinen-Beschäftigten erfahren.
Von einem Tag auf den anderen wird sich auch nichts ändern. Und ohne Euch sowieso nicht.Unser Vorschlag: Nutzt Eure Betriebsräte, fragt sie, wenn Ihr Fragen habt. Sprecht sie an, wenn Ihr Kritik habt. Dafür sind sie ja da. Außerdem: Sorgt in Eurer Abteilung dafür, dass Ihr einen Vertrauensmann bzw. eine Vertrauensfrau habt, der/ die Eure Interessen vertritt.
Die “zurückhaltende” Informations-, Diskussions- und Aktionspolitik der Gewerkschaft und des Betriebsrates bei der Auseinandersetzung um den Arbeitsplatzabbau hat viele Diskussionen, Wut und Ärger hervorgerufen.
“Warum zahle ich eigentlich den Beitrag?”, “Das soll meine Gewerkschaft sein?”, “Die scheinen der Geschäftsleitung mehr verbunden zu sein als den Mitgliedern...” waren häufig gehörte Unmutsäußerungen.
Diskussionen über Austritt aus der BCE waren keine Einzelerscheinung, sondern gipfelten in einer Unterschriftensammlung, die in kurzer Zeit viele Unterzeichner/innen fand.
Die Bitterkeit über die Nicht-Aktivitäten und speziell die Rolle des IG BCE-Chefs Horst Krämers ist leicht nachzuvollziehen. Dennoch sprechen einige gewichtige Gründe gegen einen Austritt.
Wir alle sind gezwungen, unseren Lebensunterhalt durch Verkauf unserer Arbeitskraft zu verdienen. Die Gewerkschaft ist die wichtigste Organisation für uns als Arbeitnehmer/innen. In ihr können wir uns zusammenfinden, um unsere Interessen wie Lohn, Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen zu verteidigen oder zu verbessern. Wir sind in einer Gewerkschaft, egal welche weitergehenden politischen Auffassungen wir haben, weil wir nur gemeinsam unsere Interessen als Arbeitnehmer durchsetzen können.
Trotz der besonders verkrusteten Strukturen in der IG BCE ist allein ihre Existenz ein Machtfaktor, der den Phoenix-Vorstand und die Großaktionäre davon abhält, noch rücksichtsloser gegen die Beschäftigten vorzugehen, um die Profite noch mehr zu erhöhen. Ein Austritt aus dieser Organisation – so verständlich er ist – verbessert an unseren Kampfbedingungen nichts.
Trotzdem könnte natürlich die Gewerkschaft viel mehr für uns/mit uns herausholen. Dafür sind aber erhebliche Veränderungen erforderlich.
Die Gewerkschaft und ihre Funktionäre dürfen nur den Interessen der Arbeitnehmer/innen verpflichtet sein. Vorsitzender der Harburger Bezirksversammlung für die SPD, Aufsichtsratsmitglied, Gewerkschaftsvorsitzender der Harburger IG BCE... der Spagat, den Horst Krämer und auch viele andere Gewerkschaftsfunktionäre da versuchen, kann nicht gutgehen. Das hat in den letzten Monaten wohl jeder gemerkt.
Die IG BCE-Politik muss durchschaubarer und demokratischer werden. Dazu gehören regelmäßige gewerkschaftsöffentliche Vertrauensleutesitzungen in kürzeren Abständen. Wichtig ist eine schnelle und fortdauernde Informationspolitik über wichtige betriebliche und gewerkschaftspolitische Entwicklungen.
Zur Demokratisierung der IG BCE gehört aber auch eine drastische Beschneidung der Spitzengehälter mancher Gewerkschaftsfunktionäre. Wie soll jemand, der mehr als vier mal so viel verdient wie die oberste Entgeldklasse des Tarifvertrags, wirksam die Interessen der Mitglieder vertreten und ihre Probleme verstehen?
Demokratisierung bedeutet auch, dass alle Strömungen der Mitglieder ihre Vorstellungen organisiert vortragen dürfen – nicht nur SPD und CDU.
Bei allen wichtigen Verhandlungen (z.B. Betriebsvereinbarung vom 22.12.99) ist vor Abschluss die Mitgliedschaft zu befragen. Dies gilt auch, wenn formal der BR die Verhandlungsführung hat. Für die gewerkschaftliche Billigung müssen mindestens 50% der Mitglieder für einen Abschluss stimmen.
Nur wenn wir selbst als Gewerkschaftsmitglieder über Ergebnisse – und Aktionen - entscheiden, wird die Geschäftsleitung unter Druck geraten können.
Siehe hierzu auch den Artikel zum Tarifabschluss.
Am 11.Februar wurde in der Kautschukindustrie der erste Tarifvertrag dieses Jahres unterschrieben.
Schon in den Monaten zuvor hatten einige Gewerkschafter und Betriebsräte gegen die Verhandlungsstrategie der IG BCE protestiert. So schrieben Betriebsräte der Gruppe “Kolleginnen und Kollegen für eine durchschaubare Betriebsratsarbeit” von Bayer Leverkusen zur Chemie-Tarufrunde: “Hubertus Schmoldt (Vorsitzender der IG BCE) ist dafür, dass seine Gewerkschaft ohne Entgeltforderung in die Tarifrunde geht: ´Das halte ich für eine intelligente Lösung.´ Wenn dies Wirklichkeit wird, ist es sogar für unsere Gewerkschaft ein starkes Stück.”
Schlimmer noch als die Ergebnisse waren die vorangegangenen Verhandlungen - wenn man sie überhaupt so nennen kann. Faktisch wurden durch die Gewerkschaftsführung mit einer Überrumpelungstaktik alle Gewerkschaftsgremien übergangen und jegliche innergewerkschaftliche Demokratie außer Kraft gesetzt.
Weder die Vertrauensleute, noch die Mitglieder der Tarifkommisionen waren informiert, dass es Tarifverhandlungen geben sollte. Sie wurden vom Hauptvorstand der IG BCE für den 11.2. zu einer Tarifinformation eingeladen, sahen sich aber plötzlich echten Verhandlungen gegenüber, auf die sich sich natürlich nicht hatten vorbereiten können. Zu allem Überfluss mussten die anwesenden Mitglieder der Tarifkommission über Verträge abstimmen, die nicht einmal schriftlich vorlagen. Auch die gewerkschaftlichen Vertrauensleute in den Betrieben hatten somit keine Chance, auf Ihren Versammlungen Forderungen für die Tarifrunde zu diskutieren und zu beschließen. Die Tarifinformation der IG BCE erschien übrigens am 12.Februar, dem gleichen Tag, an dem der Vertrag unterschrieben wurde. Entweder die Gewerkschaftsführung kann zaubern, oder das Tarif-Ergebnis stand schon von vornherein fest.
Die Reaktion der KollegInnen bei Phoenix war dementsprechend. Wütende KollegInnen empfingen den Betriebsrat am darauffolgenden Arbeitstag. Mehrere KollegInnen traten von ihren Funktionen als Vertrauensleute zurück, noch mehr verkündeten den Austritt aus der Gewerkschaft.
Auch der Betriebsrat protestierte. In einem Schreiben an Hubertus Schmoldt schrieb er: “Wir fragen uns, ob man auf Grund dieser Tatsache die Mitarbeit der Vertrauensleute in der IG BCE überhaupt noch ernst nimmt. Bei solcher Verfahrensweise könnte man den Einsatz der Vertrauensleute auch aus der Satzung streichen, da die Mitarbeit der Basis anscheinend nicht gewollt ist. Es gab auch keinen Grund, zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt eine Lohn- und Gehaltsrunde in aller Eile durchzuziehen, da unser Tarifvertrag noch eine Laufzeit bis zum 30.09. 2000 hat.” Die größte Wut konzentriert sich allerdings auf den Harburger IG BCE-Gewerkschaftschef Horst Krämer. Nach unseren Informationen kam erst mit seiner Stimme die knappe Mehrheit für den Abschluss des Tarifvertrages zustande. Eine Enthaltung hätte ihn scheitern lassen. Horst Krämer hatte schon die Proteste der Phoenix-Beschäftigten gegen die Verlagerung von Betriebsteilen und die Entlassung von 300 KollegInnen Ende 1999 massiv behindert und eine Unterstützung der im “Solidaritätskomitee Phoenix muss in Harburg bleiben” aktiven ArbeitnehmerInnen verweigert, ja sich sogar distanziert.
Mit ihrem frühen und mehr als bescheidenen Abschluss in der Kautschuk- und kurze Zeit später in der Chemieindustrie ist sie den KollegInnen der anderen Branchen in den Rücken gefallen. Nicht weiteres Nachgeben gegenüber den Arbeitgebern, sondern ein Ende der Bescheidenheit wäre notwendig gewesen.
Mit dieser IG BCE-Führung ist “kein Blumentopf zu gewinnen”. Umso notwendiger ist der Aufbau einer innergewerkschaftlichen Opposition für eine kämferische und demokratische IG BCE. Eine erste Forderung vieler KollegInnen bei Phoenix ist der sofortige Rücktritt Horst Krämers. Er vertritt unsere Interessen schon lange nicht mehr.
Im Dezember trafen sich über 300 Kolleginnen und Kollegen (darunter viele Betriebsräte und Vertrauensleute) aus unterschiedlichen Städten, Gewerkschaften und Betrieben. Ziel dieses Zusammenschlusses ist es, Druck zu machen auf die viel zu lasche Gewerkschaftsführung, Forderungen für Tarifrunden aufzustellen und Proteste (u.a. gegen Arbeitslosigkeit und Sozialabbau) zu organisieren.
Das erste Treffen hatte im April 1999 mit 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattgefunden. Das nächste Treffen findet im Mai in Frankfurt statt.
In der Gewerkschaft ÖTV (Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr) gibt es schon seit längerem einen Zusammenschluss von kritischen Kolleginnen und Kollegen: das „Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ÖTV“. Bei ihrem Treffen Ende November ging es um die Forderungen für die Tarifrunde (gefordert wurden u.a. 500,-DM monatlich mehr für ale Beschäftigten sowie Rente ab 58 für alle). Auch hier findet das nächste Treffen im Mai statt.
...gibt es viele Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Betrieben, die die Politik der Gewerkschaft eher kritisch sehen und fordern, dass die Gewerkschaftsführung endlich Proteste gegen Arbeitsplatzabbau, Verlagerung usw. aufnimmt. Auf einem Treffen des Solidaritätskomitees waren z.B. mehrere Betriebsräte und Vertrauensleute, die mit uns einer Meinung waren, dass sich etwas ändern muss. Deshalb ist es unser Ziel, uns auch in Harburg mit möglichst vielen kritischen Kolleginnen und Kollegen, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zusammenzuschließen.
Weltweit demonstrieren jedes Jahr am 1.Mai die Arbeitnehmer/innen für ihre Rechte, gegen Arbeitslosigkeit, Unternehmerwillkür, Sozialabbau usw. - wir auch! Kommt zur Demonstration in Harburg!
1.Mai, 10 Uhr auf dem „Sand“ (Marktplatz), 11 Uhr Kundgebung im Rieckhof
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
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Kontakt: Tel. 7687335 (Michael Schade)
Adresse: Solidaritätskomitee „Phoenix muss in Harburg bleiben“
c/o Michael Schade
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Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace | ||
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