Home > Branchen > Chemische Industrie > sonderinfo07
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Erpressungsversuch der Geschäftsführung von Roche Diagnostics GmbH Mannheim: Bedingung für Investition in Mannheim ist die Einführung der 40-Stunden-Woche

Mit einem Donnerschlag eröffnet die Geschäftsführung das Jahr 2007. Ganz im Gegensatz zu ihrer Aussage vom August 2006, in der die Geschäftsführung versicherte, dass sie keineswegs die flächendeckende Einführung der 40-Stunden-Woche anstrebe, überraschten die Herren Dr. Schwiezer, Schiller und Piper den Betriebsrat am 10. Januar mit folgender Botschaft: Die Einführung der 40-Stunden-Woche sei Grundvoraussetzung für künftige Investitionen. Die Arbeitszeitverlängerung solle bezahlt werden. Zur Finanzierung sollen die freiwilligen Leistungen gestrichen werden.

Wie die Geschäftsführung erklärte, sei die 40-Stunden-Woche als „Signal an die Konzernleitung“ nötig, um dieser das Werk Mannheim als Standort z. B. für die Bandkassettenproduktion schmackhaft zu machen.

Weil die Ausführungen der Geschäftsführung so unpräzise waren, dass diese zu mehr Missverständnissen als zur Klarheit führten, kam die Geschäftsführung erneut in die heutige Betriebsratssitzung, um ihre Pläne zu konkretisieren. Diese sind im Einzelnen:

  • Einführung der 40-Stunden-Woche für die RDG (Mannheim/Penzberg).
  • Gilt für alle Kolleginnen und Kollegen im Tarif- und AT-Bereich.
  • Die 40-Stunden-Woche soll gemäß Tarifvertrag bezahlt werden.
  • Um die Bezahlung finanzieren zu können, will man die Mitarbeitsvergütung kürzen und Bonus, Treueprämie und Kontoführungspauschale etc. streichen.

Darüber hinaus soll eine leistungsorientierte Vergütung eingeführt werden, „wenn es uns wieder besser geht“ (Umsatzplus im Vorjahr 9,6 %).

Nach der etwa einstündigen Sitzung mit dem Arbeitgeber beschloss der Betriebsrat, die Belegschaft möglichst schnell über das soeben Gehörte zu informieren. Der Betriebsrat wird dies nun diskutieren. Ihre Meinung interessiert uns! Wir melden uns wieder, wenn es etwas Neues gibt.

Mit kollegialen Grüßen Wolfgang Katzmarek, Betriebsratsvorsitzender


Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH will langfristig die Standorte der RDG in Deutschland sichern

24. Januar 2007

Die Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH hat heute, am 24.01., in einem erneuten Gespräch den Betriebsrat Mannheim über die Pläne zu einer langfristigen Sicherung des Standortes Deutschland informiert.

Vorrangiges Ziel ist die langfristige Beschäftigungssicherung an beiden RDG-Standorten. So stehen in Kürze Investitionsentscheidungen an, die von erheblicher Bedeutung für unsere Zukunft sind.

Roche Diagnostics Deutschland steht im Wettbewerb mit anderen Unternehmen und Konzernstandorten. Um hierbei zu bestehen, müssen wir Maßnahmen ergreifen, die die Produktivität und die Effizienz unserer Arbeit erhöhen und die Kosten gleichzeitig weiter senken.

Eine der geplanten Maßnahmen ist die Erhöhung der betrieblichen Arbeitszeit für alle Beschäftigten. Beginnend mit dem Betriebsrat Mannheim wurden deshalb Gespräche geführt, um zu erklären, wie ein Modell der 40-Stunden-Woche umzusetzen wäre.

Wichtigstes Ziel neben der Beschäftigungssicherung ist auch, die Einkommen zu erhalten und nicht zu reduzieren. Das Modell sieht mehrere Komponenten vor. Unter anderem sollen freiwillige Einkommensbestandteile in fest zugesagte monatliche Vergütungen umgewandelt werden. Darüber hinaus sollen erfolgsabhängige Einkommensbestandteile hinzukommen.

Die Wettbewerbssituation hat sich für uns in Deutschland drastisch verschärft. Die jüngsten Zusammenschlüsse von Technologiekonzernen mit Diagnostika-Unternehmen bedeuten eine massive Veränderung unserer Wettbewerbssituation. Deshalb muss sich Roche Diagnostics gerade in Deutschland optimal positionieren. Die Konkurrenz hat bereits diesbezüglich Aktivitäten angekündigt.

Die GF der RDG hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb des Konzerns und innerhalb der Branche wettbewerbsfähig zu bleiben – und damit Arbeitsplätze und Löhne zu sichern. Dies stellt – entgegen anders lautender Aussagen – keinen Erpressungsversuch dar.

Wir setzen in Sie und Ihre Leistungsfähigkeit und in Ihren Willen, uns dabei wie auch bisher zu unterstützen, viel Vertrauen.

Wir werden im nächsten Schritt mit den Arbeitnehmervertretungen konkrete Verhandlungen aufnehmen.

Die Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang