Betriebsrat in Leverkusen: Arbeitnehmer bei Lanxess gespalten
Normalerweise erledigt die Chemie- und Bergbaugewerkschaft interne Unstimmigkeiten und Personalfragen geräuschlos. Das gelang bei der Ex-Bayer-Tochter nicht: Dort tritt eine Neue Liste bei der Abstimmung über die Belegschaftsvertretung ab. Artikel von Klaus Max Smolka in der FTD vom 16.02.2010 . Aus dem Text: "...Bei den beiden Leverkusener Großkonzernen hingegen gibt es schon lange die "Basisbetriebsräte" und die Liste "Durchschaubare Betriebsratsarbeit", denen die IG BCE zu konsensorientiert und managementfreundlich ist. Dazu kommt noch eine kleine Gruppe, die der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) nahesteht. Nun zerfällt bei Lanxess aber noch der IG-BCE-Block in zwei Fraktionen - eine Spätfolge von Querelen aus dem Jahr 2005, als Lanxess aus dem Bayer-Konzern ausgegründet wurde. In einer beispiellosen Revolte schaffte es der Betriebsrat des dominierenden Stammwerks Leverkusen damals, den bereits gewählten Gesamtbetriebsratschef Ralf Deitz abzusetzen - und den Posten stattdessen mit dem eigenen Favoriten Werner Czaplik zu ersetzen. Beide sind auch im Konzernaufsichtsrat von Lanxess..."
Noch eine Einigung bei Lanxess
"Die Monteure bei Lanxess werden weitere sechs Monate zweieinhalb Stunden pro Woche zum Nulltarif arbeiten. Darauf haben sich Betriebsrat und Geschäftsführung von Aliseca geeinigt. Unter diesem Namen hat Lanxess seine Werkstätten ausgegliedert. Die 40-Stunden-Woche soll aber nur noch bis 30. Juni 2009 gelten. Danach fällt das "Geschenk" für den Arbeitgeber ein bisschen kleiner aus: Die 950 Beschäftigten werden dann noch 39 Stunden pro Woche für das Gehalt von 37,5 Stunden arbeiten. Diese Regelung soll drei Jahre gelten, also bis Juli 2012..." Artikel im Kölner Stadtanzeiger vom 11.12.2008
40-Stunden-Woche bei Lanxess
Beim Chemiekonzern Lanxess sollen weitere 1000 Beschäftigte künftig 40 statt der branchenüblichen 37,5 Stunden arbeiten. Im Gegenzug verspricht das Management der Belegschaft der Grundchemiesparte neue Investitionen. Artikel von Klaus-Max Smolka in der FTD vom 02.06.2008
-
Betriebsrat erteilt Plänen eine Absage
"Das "Belegschaftsteam" bezieht Stellung gegen die Versuche, die Wochenarbeitszeit im "Chempark" zu verlängern. Anlass ist der Versuch, in der Lanxess-Sparte Basischemikalien eine 40-Stunden-Woche einzuführen, die nicht tarifgerecht bezahlt wird. Im "Belegschaftsteam" versammeln sich Betriebsräte der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi). Sie unterstützen "ausdrücklich die harte Haltung des Lanxess-Betriebsrates", der dem Werben der Basischemikalien-Geschäftsführung um ein neues Arbeitszeitmodell eine klare Absage erteilt hatte und von Vertretern der IG BCE dominiert ist." Meldung im Kölner Standtanzeiger vom 29.08.2008
- Lanxess-Betriebsrat gegen 40-Stunden-Woche
"Von uns wird es keine Zustimmung zur 40-Stunden-Woche bei Lanxess geben!" Die tarifliche Öffnungsklausel, über die in Not stehenden Firmen geholfen werden kann, werde für Lanxess nicht eingesetzt: Nach der außerordentlichen Betriebsversammlung gestern bei Lanxess waren sich IGBCE-Mann Wolfgang Blossey und die Lanxess-Betriebsratsvertreter einig. Die Betriebsräte schätzen Lanxess als "normales Unternehmen" ein, für das der Tarifvertrag auch normal gelten müsse." Artikel von Ulrich Schütz in der Rheinischen Post vom 18.07.2008
Chaos im Lanxess-Betriebsrat
- Werner Czaplik neuer Lanxess-Betriebsratsvorsitzender
"Der Gesamtbetriebsrat der Lanxess AG hat Werner Czaplik zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Das erfuhr Dow Jones Newswires am Donnerstag aus dem Unternehmen. Czaplik folge in dieser Funktion auf Ralf Deitz, der diese Position am 31. August abgegeben hatte. Werner Czaplik wird damit auch stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Lanxess AG." Nachricht auf Finanztreff vom 22.09.2005.
- "In einer ungewöhnlichen Revolte der Arbeitnehmer ist beim Chemiekonzern Lanxess Gesamtbetriebsratschef Ralf Deitz abgewählt worden. Der Betriebsrat Leverkusen stimmte auf einer Sitzung mit 20 zu sechs Stimmen bei zwei Enthaltungen dafür, Deitz das Mandat zu entziehen." Artikel von Klaus Max Smolka un Finacial Times Deutschland vom 01.09.2005. Siehe dazu auch:
Rahmenvereinbarung im Wortlaut
Gemeinsame Erklärung der Unternehmensleitung, Arbeitnehmervertretungen der Lanxess AG und der Lanxess Deutschland GmbH sowie der IG BCE zur Restrukturierung und Neuausrichtung der Business Units Fine Chemicals und Styrenic Resins (Solidarpakt)
Hauptversammlung der Lanxess AG: Entlastung verweigert: "Ausgliederung geht zu Lasten von Belegschaft und Umwelt"
Pressemitteilung der Coordination gegen BAYER-Gefahren vom 16. Juni 2005. Siehe dazu auch :
Czaplik wird den Betriebsrat führen
Artikel von Thomas Käding im Kölner Stadtanzeiger vom 11.06.05
Lohnverzicht und doch Entlassungen
- Lanxess erwägt eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei entsprechender Gehaltskürzung
Meldung des Chemiekreises vom 27.05.2005
- Lanxess arbeitet 35 Stunden und verliert fast 1000 Stellen
Weniger Arbeit und weniger Geld für alle, die Feinchemie wird ausgegliedert - das ist der Kompromiss. Artikel von Thomas Käding im Kölner Stadtanzeiger vom 03.06.05
|