Explosionsunglück bei BASF in Brasilien (II)

Zusammenstellung von Mitteilungen aus der brasilianischen Presse und von Nilton Freitas, Sicherheitsingenieur der Gewerkschaft

Stand 29.02.2000

Ein Feuerwehrmann im Krankenhaus verstorben

Am 28.2.2000 verstarb Lourival Ferreira Sobral, 47 Jahre, 3 Kinder, im Krankenhaus an den Folgen der Explosion vom 23.2.2000 bei BASF-Demarchi, Sao Bernardo do Campo, bei dem insgesamt 25 Mitarbeiter verletzt wurden, davon fünf schwer.

Sobral war als erster vor Ort, um den Brand zu löschen, der kurz darauf die Explosion auslöste.

Gewerkschaft kritisiert Sicherheitsmängel

Kollege Freitas schreibt:

Der Bereich BASF Grafische Systeme wurde vor zwei Monaten von Caieras nach Sao Bernardo do Campo verlegt und nahm die Produktion am 10.Dez. 1999 auf. Er hat ca. 120 direkt Beschäftigte sowie befristete und Leiharbeiter, von denen auch drei verletzt wurden.

Das Unglück ereignete sich in einer Halle, die früher als Lagerhalle benutzt wurde und in die die Produktionseinrichtungen installiert waren.

Das Gebäude hatte keine gute Durchlüftung, wenig Raum und hat leichtentzündliche Stoffe verarbeitet.

Auch Freitas berichtet, wie bereits zuvor die Presse, dass die Gewerkschaft und die Fabrikkommission das Management auf Sicherheitsmängel hingewiesen hatte, ohne dass eine Veränderung eintrat. Die Reaktion sei gewesen: es handle sich um eine unabhängige Einheit, für die Gewerkschaft und Fabrikkommission nicht zuständig seien.

Die Gewerkschaftsvertreter führten am 25.2. eine Begehung des Unfallortes durch und werden am 1.3. ein zweites Treffen mit dem Management durchführen.

BASF: Gebäude war renoviert

In einem Zeitungsbericht wird Sergio Novais, Gewerkschaftsvorsitzender, mit weiterer Kritik zitiert: Hydranten seien in der Halle durch Paletten verstellt gewesen.

BASF-Direktor Seravalli sagt, das Gebäude sei renoviert gewesen und nach strengen deutschen und brasilianischen Richtlinien eingerichtet und von der Feuerwehr abgenommen.

Zusammengestellt von Fritz Hofmann
29.2.2000

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