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Übersetzung eines Sonderblatts (Boca no Trombone) der Chemiegewerkschaft (CUT) in São José dos Campos, Januar 2001.

270 Arbeitsplätze Opfer der Globalisation

Keine Schliessung von Dystar (BASF)!

Die Farbensparte der BASF, die sich vor kurzem Dystar, einem Joint-Venture zwischen Hoechst und Bayer angeschlossen hat, bildet nun mit den anderen IG Farben-Nachfolgern ein Textilfarbenmonopol. Dieser multinationale Konzern mit 16 Produktionsstätten weltweit, kündigte die Schliessung des Werkes in Jacareí, Brasilien für den 31.3.2001 an. Dies bedeutet die Entlassung von 270 Beschäftigten. Das Unternehmen begründet die Entlassungen mit einer notwendigen Umstrukturierung auf Grund der Globalisierung.

Damit erleben wir ein weiteres Mal die Folgen der Globalisierung: die multinationalen Konzerne, die nur an ihre Gewinnsteigerungen denken, nutzen die Vorteile in den Ländern, in denen sie sich niederlassen, indem sie billige Arbeitskraft und lokale Reichtümer ausbeuten. Sie akkumulieren immer mehr Gewinn, und wenn sie nicht mehr wollen, wandern sie in ein anderes Land mit noch geringeren Löhnen und noch weniger Rechten ab. Die drei einflussreichen Multis, die Dystar ausmachen, und die Millarden von Dollars an Gewinnen verbuchen, wollen Hunderte von Arbeitern auf die Strasse setzen, ohne ihnen eine Möglichkeit einer Versetzung im Konzern oder überhaupt die Aussicht auf einen Arbeitsplatz zu geben.

Schluss mit der Globalisierung des Elends und der Ausbeutung!

Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Praxis so weitergeht und die Arbeiter als einzige die Rechnung bezahlen. Wir haben einen Aktionsplan gegen die Schliessung in Jacareí aufgestellt: öffentliche Demonstrationen vor dem Werk, eine Unterschriftensammlung beim Weltsozialforum in Porto Alegre, Brasilien und internationalen Aktivitäten. Die erste öffentliche Veranstaltung am 26.1. vor dem Werkstor war der Auftakt für die Reihe von Aktioneng gegen die Schliessung. Der Bürgermeister von Jacareí, Marco Aurélio (PT), hat bei einem Treffen mit den Repräsentanten der Arbeiter seine volle Unterstützung für den Kampf der Belegschaft zugesagt.

Unternehmen ändert seine Haltung angesichts der Proteste

Am 16.1. als das Unternehmen bei einem Treffen mit der Gewerkschaft die Schliessung des Werkes Jacareivon bekannt gab, Dystar zeigte nicht die geringste Interesse für die Lage der ihrer Beschäftigten.

Dystar ändert sein Haltung angesichts der Mobilisierung

Angesichts der Mobilisierung der Arbeiter und der negativen Öffentlichkeit, machte eine Wendung. Das Unternehmen erklärte nun seine Bereitschaft, einige Mitarbeiter ins Werk Guaratinguetá zu versetzen und ein Unternehmen mit der Vermittlung von Arbeitsplätzen für die anderen zu beauftragen. Neben dem Abriss des Gebäudes und dem Verkauf der Geländes spricht das Unternehmen mittlerweile auch über die Umwandlung der Werkes in ein Shoppingzentrum.

Aber das reicht nicht! Wir fordern den Erhalt aller 270 Arbeitsplätze und die Fortführung der Produktion in Jacareí.

DRINGENDE SOLIDARITÄT

"Wir stehen vor einem weiteren durch die Globalisation verursachten Desaster. 270 Kolleginnen und Kollegen von ex-BASF, jetzt DyStar sollen entlassen werden. Wir bitten euch um die Unterstützung unserer Solidaritätskampagne. Bitte, sendet ein Fax zur BASF-Zentrale in Ludwigshafen mit der Aufforderung, die Produktion in Jacareí in Brasilien fortzuführen, und eine Kopie an die örtliche Gewerkschaft. Wir danken wir eure Unterstützung."

Textvorschlag:

Wir protestieren gegen die Stillegungsentscheidung, die mit der Globalisierung begründet wird. Wir fordern die Weiterführung der Produktion in Jacareí und den Erhalt aller Arbeitsplätze.

DyStar/Basf - Jacareí/SP - Brasil
Gerente Industrial Jean Marie Menu
Fax (12) 351-6469

BASF Aktiengesellschaft
Carl-Bosch-Straße 38
67056 Ludwigshafen
Telefax (6 21) 60-4 25 25
E-Mail: info.service@basf-ag.de

Kopie bitte an:

Sindicato dos Químicos:
(12) 321-8177 ou 3533277
e-mail: quimisjc@uol.com.br


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