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Kumpel für AUF - Medienteam
Kontakt: Jörg Weidemann |
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Ortlohstr. 31 |
Tel + Fax 02361 / 937788 |
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Recklinghausen, 29.04.01
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie heute über einen in der Geschichte der BRD sicher einmaligen Vorgang informieren. Am Freitag den 27. April wurde im Laufe des Nachmittag bekannt, dass das Verwaltungsgericht Saarland den Betrieb der Saar-Zeche Ensdorf per einstweiliger Verfügung sofort untersagt hat. Konkret bedeutet dies die schlagartige Infragestellung von 3.200 Arbeitsplätzen bei der Deutschen Steinkohle AG (DSK), die diese Zeche betreibt.
Hintergrund der Gerichtsentscheidung ist die Einzelklage eines Anwohners der wegen der auftretenden Bergschäden klagt. Diese Bergschäden werden von der DSK aber bewusst in Kauf genommen. Sie beharrt auf dem Abbau des bergschädenträchtigen Flöz Schwalbach, weil die qualitativ hochwertige Kohle von dort höheren Profit bringt, als alternative Flöze.
Wir fragen uns allerdings auch, ob diese Gerichtsentscheidung von der DSK nicht provoziert oder zumindest billigend in Kauf genommen wurde. Es passt zu den sich in den vergangenen Monaten mehrenden Anzeichen, dass die DSK den gesamten Bergbau in Deutschland platt machen will. So eine Gerichtsentscheidung schiebt den schwarzen Peter weg von der DSK hin zu Anwohnern und Gerichten. Es ist also zu erwarten, dass die DSK das zum Anlass nimmt, die Zeche gleich ganz zu schließen.
Die bundesweite Initiative Kumpel für AUF hat diesen Fall sofort in allen ihren Regionalgruppen bekannt gemacht. Er stösst auf erhebliche Unruhe auch unter den Ruhr-Kumpels, wissen sie doch, dass es ganz ähnliche Auseinandersetzungen an fast allen Zechen gibt. Die Kumpels der Zeche Ensdorf können auf die Solidarität aller Kumpels rechnen. Die Initiative Kumpel für AUF fordert: Keinerlei Lohneinbußen aufgrund der Gerichtsentscheidung. Die DSK hat die Bergschäden und damit die Gerichtsentscheidung in vollem Umfang zu verantworten. Wir lehnen es ab, das Kumpels jetzt deshalb in Zwangsurlaub o.ä. geschickt werden. Die Stilllegung ist in keinem Fall zu akzeptieren. Ein neuer Kohlevertrag muss her, wie ihn schon über 10.000 mit ihrer Unterschrift fordern. Der ganze Vorgang unterstreicht die Notwendigkeit des Kampfs um jeden Arbeitsplatz
Mit freundlichen Grüssen
Jörg Weidemann
(Für weitere Informationen, Vermittlung von Interviews, Hintergrundinformationen etc. Stehen wir ihnen unter obigen Telefonnummern jederzeit zur Verfügung)
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