Die Änderungen bei der Energieversorgung gehen auch uns Bergleute an. Jeder will gern von günstigen Preisen profitieren. Das war schon bei der Telekom so, das ist auch bei der Stromversorgung. Aber auf wessen Kosten werden die Märkte "liberalisiert"?
Die Arbeitsplatzvernichtung bei Post und Bahn geht in die Hunderttausende. Die Arbeitshetze steigt. Je billiger die Ferngespräche werden, desto mehr telefonieren die meisten. Die Handy-Welle steigt weiter an – viele Jugendliche verschulden sich sogar.
Und nun die Strompreise: die Konzerne, die sich durch ihre Monopolstellung bisher dumm und dämlich verdient haben, unterbieten sich gegenseitig mit angeblich günstigen Strompreisen. Keiner weiß genau, wie das funktionieren soll. Aber die Konzerne gehen schon mal zusammen: VEBA und VIAG fusionieren, VEW und RWE fusionieren. Als erstes kündigen sie die Vernichtung von Arbeitsplätzen zur Kosteneinsparung an.
Dagegen gingen schon Beschäftigte der betroffenen Stadtwerke zu Tausenden auf die Straße. Denn sie befürchten zu Recht, daß die "Globalisierung" auf ihrem Rücken ausgetragen wird. Abgeschriebene Kernkraftwerke und mit billiger Importkohle geheizte Kohlekraftwerke liefern billigen Strom. Aber die Arbeitsplätze werden vernichtet.
Leider ist es nicht so, daß die Verbraucher bestimmen können, wofür sie ihr Geld ausgeben. Wenn die Arbeitslosigkeit bezahlt werden muß, geht es auch auf unsere Kosten. Wenn die Ökosteuer steigt, wälzen die Unternehmen sie über die Preise weiter. Der Verbraucher zahlt in jedem Fall, und die großen Unternehmen verdienen sich weiter eine goldene Nase.
Es gibt jetzt billige Telefongespräche und vielleicht in Zukunft billigere Strompreise – draufzahlen tun wir alle.