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LabourNet Germany: Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace
Die Volkswagen AG hat auf die "Operation Schildkröte" (Dienst nach Vorschrift) der Belegschaft von S. Carlos (vom 16-18.März 2000) hart und unnachgiebig reagiert. Der stellvertretende Personalchef Fernando Tadeu Perez kündigte 22 Entlassungen an und schloß auch eine Schließung des Werkes nicht aus.
In São Carlos werden von 459 Arbeitern der AG (zahlen über Subunternehmen liegen nicht vor) täglich 1200 Motoren produziert. Mit sofortiger Wirkung gestrichen ist das Vorhaben, Dieselmotoren für den Export zu produzieren.
Die Forderungen der Arbeiter von VW S. Carlos - die jüngst für die Abschaffung der Arbeitszeitkonten votiert hatten - lauten: Dieselbe Gewinnbeteiligung (2.100 Reais) wie in Groß São Paulo und Taubaté), Verringerung der Arbeitszeit und Gleichstellung ihrer Einkommen mit jenen in der Region São Paulo. Zum Vergleich: Die Löhne in São Carlos gehen von 320 bis 440 Reais, der Durchschnittslohn in São Paulo liegt bei 1500 Reais. VW lehnt jede Gleichstellungsüberlegung ab.
Die "Operation Schildkröte" hatte zum Produktionsausfall von 870 Motoren in 3 Tagen geführt, ein Verlust von 14 Millionen Reais.
Das VW Werk in São Carlos hatte bereits durch zwei Prozesse in letzter Zeit Schlagzeilen gemacht.
Zum einen hatte der Landesgerichtshof des Bundestaates São Paulo geurteilt, die Überlassung des Geländes an VW durch die Präfektur von S. Carlos sei illegal gewesen, und zum anderen wurde VW gerichtlich zu Umweltschutzmaßnahmen verpflichtet, da das Gelände im letzten noch erhaltenen Steppengebiet des Bundestaates liegt.
Wir bitten alle Kollegen, auch diese Tatsachen bekannt zu machen - wie VW mit den Arbeitern von São Carlos umgeht - wie in Südafrika, wie überall in der Welt.
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