Initiative für Vernetzung der Gewerkschaftslinken 30. Juni 2001

C/o

IG Metall Vorstand
Lyoner Straße 32
60519 Frankfurt/Main

5000x5000

Liebe VorstandskollegInnen,

wir, die Initiative für Vernetzung der Gewerkschaftslinken, stehen vorbehaltlos hinter der ablehnenden Haltung des IG Metallvorstandes. Eine Verabschiedung des Modells 5000x5000 - unter den VW Bedingungen - wäre ein tarifliches Desaster mit negativen Auswirkungen auf die bestehende Arbeitszeit und die Lohnstruktur.

Wir fordern den Vorstand auf, die Verhandlungen nicht allein den VW Betriebsräten zu überlassen. Die gewerkschaftliche Schutzfunktion und die Interessen aller Gewerkschaftsmitglieder erfordern eine gewerkschaftliche Beteiligung an den Verhandlungen.

Das Modell 5000x5000 als innovativ zu verkaufen, kann nur mit der engen politischen Bindung an das SPD regierte Niedersachsen erklärt werden. U.a. soll die verfehlte rot-grüne Arbeitsmarktpolitik kaschiert und Schröders Aussage: die Arbeitslosenzahlen bis 2002 auf unter 3,5 Millionen zu senken, mit allen Mitteln - hin zur "Neuen Mitte" - unterstützt werden. In keinem anderen Bundesland wäre ein derartiger kontraproduktiver Vorschlag diskussionsfähig.

Unter den Bedingungen der "Konkurrenz- und Standortlogik" würde die Schaffung von 5000 Arbeitplätzen, mit einer Arbeitszeit von 42,5 Stunden, den Verlust von mehreren Hunderttausend nach sich ziehen. Die gesamte Branche wäre legitimiert, die Arbeitszeiten auf mindestens 42,5 Std. zu verlängern. Was bedeutet, dass Neuenstellungen kaum stattfinden und es zu Entlassungen kommt.

Unredlich ist die Zahl 5000. (Wolfsburg 3500 – Hannover 1500)

In Hannover: Produktionswunsch – Micro-Bus – es kann frühestens in 4-5 Jahren mit der Produktion dieses Fahrzeugs begonnen werden. Ein neues Montagewerk muss gebaut werden, dass aus heutiger Sicht eine personalsparende Modulfertigung bekommt. Neben einer späten Einstellung (2003 oder 2004) dürfte die Zahl der 1500 Einstellungen zu hoch angesetzt sein.

Für die "Initiative für Vernetzung der Gewerkschaftslinken"
Heinz-Günter Lang Ewald Wehner

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