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Presseerklärung von Erwerbslosen der Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg zum (vorläufigen) 'Aus' des Modells "5000 x 5000" bei VW

Danke, IG Metall!

Seit die Verhandlungen um das Modell 5000 X 5000 bei VW vorläufig scheiterten, beklagen jede Menge selbsternannte Interessenwalter "der Erwerbslosen" den "Verrat" der IG Metall an uns Arbeitslosen. Zu unserem Erstaunen sind das vor allem diejenigen, die eben noch Sanktionen gegen uns "Faulpelze" das Wort redeten!

Wir sind selbst erwerbslos - und fühlen uns von der IG Metall keineswegs verraten!

Denn: an sinkenden Einkommen (und nichts anderes bedeutet das Modell "5000 x 5000") abhängig Beschäftigter können Erwerbslose kein Interesse haben - sinken die abhängigen Einkommen im Bundesdurchschnitt, sinken auch die Lohnersatzleistungen!

Sicher haben sich einige Erwerbslose persönlich etwas von den neuen Jobs versprochen - Arbeitslosigkeit ist kein Zuckerschlecken; manchen drücken Geldmangel, Perspektivlosigkeit und die gesellschaftliche Hetze gerade der letzten Monate

All das ist aber kein Grund, den Überblick zu verlieren!

Im Klartext:

Nach gültiger Arbeitszeitregelung bei VW müßten ca. 7500 Leute ­ und die zu einem deutlichen höheren Lohn als 5000 Mark brutto ­ neu eingestellt werden, um die benötigte Arbeitskapazität zu erreichen. VW spart also präventiv 2500 Arbeitsplätze! Und die neuen KollegInnen müssten bei Arbeitszeiten von bis zu 48 Wochenstunden weitaus schlechtere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen in Kauf nehmen als die bereits bei VW Beschäftigten!

Wir fordern:

Keine Zustimmung zum Modell "5000 x 5000"!

Denn: Radikale Arbeitszeitverkürzung und Abbau von Überstunden (statt Umwandeln von Überstunden in Normalarbeitszeit ohne Zuschläge, wie bei VW geplant) sind bessere Mittel gegen Massenerwerbslosigkeit! Dazu brauchen wir - Beschäftigte und Erwerbslose - starke und engagierte Betriebsräte und Gewerkschaften. Unser Nutzen wäre deren Niederlage zu aller Letzt. (1.958 Zeichen)

Oldenburg,
05.07.2001
Erwerbslose der Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg,
Kaiserstr. 19,
26122 Oldenburg,
Tel: 0441/16313,
Fax: 0441/16394;
e-mail: also@also-zentrum.de


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