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Liebe Freunde,
die Metallarbeitergewerkschaft in São José dos Campos, im Staate São Paulo, Brasilien, nimmt den Kampf gegen die Fusion von General Motors mit FIAT auf, um die Rechte der Arbeiter zu sichern.
Auf der gleichen Linie wie die Kollegen des OPEL-Werks in Deutschland, wurden von der Gewerkschaft bereits mehrere Aktionen zeitlich begrenzte Arbeitsniederlegungen - unternommen, um GM zu zwingen, uns alle Informationen bezüglich des Fusionierungsprozesses zu geben und um die Firma zu zwingen, Verhandlungen über die Absicherung der Rechte der Arbeiter und die Aufrechterhaltung allgemeiner ökonomischer und sozialer Klauseln, die in unserer Vereinbarung festgeschrieben sind, aufzunehmen.
Wir reagieren damit auch auf die Entscheidung von GM (eine tatsächlich realisierbare Option), die Gießerei (melting sector) des Werks auszulagern.
Wir bereiten auch ein Treffen aller Gewerkschaften von FIAT und GM in Brasilien vor, welches am 13. Juli stattfinden soll, um gemeinsame Aktionen vorzubereiten.
Wir hoffen, dass Ihr uns in der Verbreiterung dieses Kampfes und dem Versuch Druck auf FIAT und GM auszuüben, um sie zur Sicherung von Arbeiterrechten und ihren Arbeitsplätzen an den Verhandlungstisch zu zwingen, unterstützt. Einmal mehr stellt die internationale Solidarität einen grundlegenden Aspekt in den weltumspannenden Arbeiterkämpfen dar. Bitte schickt uns Unterstützungs- und Solidaritätsschreiben an sitimsjc@uol.com.br. Beigefügt findet Ihr einige Zeitungsberichte hinsichtlich dieses Themas.
Die Bedrohung durch Auslagerung hat 3.500 Arbeiter der GM in São José dos Campos gestern dazu gebracht, für eine Stunde die Arbeit niederzulegen.
GM und FIAT werden die Produktion zusammenlegen und die Gießerei könnte an eine andere Firma ausgelagert werden. Bereits jetzt arbeiten die Bereiche Montage und Getriebebau (usinagem e transmissão) in einer einzigen Fabrik zusammen.
"Wenn es zur Auslagerung der Gießerei kommt, könnten die Löhne sinken", sagte der Vorsitzende der Metallarbeitergewerkschaft aus São José dos Campos, Luís Carlos Prates. Das gleiche Problem könnte, nach Aussagen des Generalsekretärs der Metallarbeitergewerkschaft, Irapuã Serdas, die 250 Beschäftigten der Bereiche Motoren und Getriebebau (engenharia de motores e transmissões) der Fabrik in São Caetano betreffen.
(...)
Die Auslagerung beunruhigt auch die Arbeiter in der Logistik von VW.
Die 800 Arbeiter des Bereiches halten am Sonntag eine Versammlung ab, um über
die Angelegenheit zu diskutieren.
"Die Löhne können sinken, da die Arbeiter dann nicht mehr von
VW eingestellt werden", erklärte Betriebsratsmitglied Clarindo Ferreira
Prado.
Die Firma erklärte, dass sie keine Stellung nehmen wird.
1992-2000: Produktivitätsanstieg von 45% in der brasilianischen Industrie,
davon 74% im Staat São Paulo (Auskunft Metallarbeitergewerkschaft im
Raum ABC)
"Dies ist ein weiteres Argument für die Arbeitszeitverkürzung"
(Vorsitzender Luiz Marinho).
Gestern morgen von 6-9 Uhr standen 4 Fabriken mit insgesamt 900 Arbeitern still, als Teil der Kampagne zur Arbeitszeitverkürzung, bis jetzt ist in 12 Standorten zu Arbeitsniederlegungen gekommen.
Nach der Studie gab es einen Anstieg der Verkäufe um 45%, der Produktivität um 95%, während die Anzahl der Beschäftigten um 26% sank und die Masse der Arbeitslöhne stabil blieben
Es liessen sich mit einer 40-Stunden-Arbeitswoche 6000 freie Stellen in der Region schaffen (Auskunft von Osvaldo Cavignato, Ökonom am Gewerkschaftsinstitut, das die Studie erstellte).
Gestern kam es zu einer 1-stündigen Arbeitsniederlegung als teil der Kampagne zur Arbeitszeitverkürzung. Weitere Arbeitsniederlegungen sind in den folgenden Tagen vorgesehen.
Die Arbeiter des Werks GM aus São José dos Campos haben gestern aus Protest gegen die Fusion der Firma mit FIAT die Produktion für 2 Stunden niedergelegt.
Beide Firmen sollen Partner in den Bereichen der Motoren- und Getriebebau (produção motores e transmissões) werden. Die Fusion muss von dem Cade (Verwaltungsrat für ökonomische Verteidigung. Fusionsaufsichtsbehörde, d. Ü.) bewertet werden, die bis jetzt jedoch die Unterlagen des Justiz- und Wirtschaftsministeriums über den Vorgang noch nicht erhalten hat.
Die Metallarbeitergewerkschaft aus São José verbürgt sich dafür, dass es verboten wurde, den Restaurantbereich von GM für die Unterbringung einer neuen Einheit vorzusehen.
"Wir sind beunruhigt über Entlassungen und Verluste von Sozialleistungen" sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Luiz Carlos Prates.
Die gestrigen Produktionsausfälle fanden während des Morgens und des Nachmittages statt. Jede Schicht legte für eine Stunde die Arbeit nieder.
Im GM-Werk in São José arbeiten heute, nach Auskunft der Gewerkschaft, 8.600 Beschäftigte.
Die Gewerkschaft möchte eine Vereinbarung aushandeln, die derjenigen der deutschen GM-Arbeiter entspricht, die ihre Bedingungen für 5 Jahre garantiert haben.
Der Beirat sagt, dass die gestrigen Arbeitsniederlegungen nicht die Autoproduktion beeinträchtigt hätten. Nach Aussagen der Firma gehen die Verhandlungen mit FIAT weiter, aber es gibt noch keine endgültigen Informationen.
FIAT gab keine Auskünfte.
(...)
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