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Thema: Aufsichtsratssitzung zur GM/Fiat-Allianz
Datum. 29.05.2000
Kategorie. Presseinformationen
26. Mai 2000

Aufsichtsratssitzung zur GM/Fiat-Allianz

Opel-Chef-Hendry: Opel wird seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern

Vorstand informierte über Fortschritt der Verhandlungen zwischen GM und Fiat

 

Rüsselsheim. "Die Zusammenarbeit von GM und Fiat bedeutet für beide Partner eine große Chance, auf zukünftige Marktentwicklungen schneller reagieren zu können. In dieser Allianz werden beide Partner und ihre Marken ihre Wettbewerbsfähigkeit: weiter deutlich stärken können", sagte der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG, Robert W. Hendry, in der heutigen Aufsichtsratssitzung des Unternehmens. Der Vorstand informierte das Aufsichtsgremium in einer routinemäßigen Informationstagung über den Status der Untersuchungen der von GM und Fiat gebildeten Arbeitsgruppen.

Vorteile ergeben sich für Opel und Fiat vor allem durch die geplanten Joint Ventures im Einkauf sowie bei Motoren und Getrieben, die zu je 50 Prozent Fiat und GM gehören und nach dem Willen der Partner bereits in den nächsten zwei Monaten realisiert werden sollen, um die Synergien so schnell wie möglich nutzen zu können. Das Einkaufs-Joint Venture wird den Einkauf von Waren und Teilen in Europa, Lateinamerika und Afrika umfassen, wodurch sich das gemeinsame Einkaufsvolumen allein von Opel und Fiat verdoppeln wird.

Als Ziel der Zusammenarbeit bei Getrieben und Motoren bezeichnete es Hendry, eine breite Palette von Benzin- und Dieselmotoren sowie Getrieben anbieten zu können. Opel gewinne dabei vor allem Zugang zur Dieselkompetenz von Fiat. In diesem Bereich, so Hendry, könne Opel mit der eigenen Produktionskapazität die Nachfrage nach den modernen ECOTEC-Dieselaggregaten nicht befriedigen. "Wir können nicht so viel Dieselmotoren bauen, wie wir verkaufen könnten." Fiat dagegen erhalte Zugang zu der fortschrittlichen Benzinmotoren-Technologie von Opel.

Hendry betonte, der Vorstand werde den Aufsichtsrat regelmäßig über den weiteren Fortschritt der Verhandlungen informieren und die Umsetzung der' Zusammenarbeit zwischen Opel und Fiat in enger Abstimmung mit dem Gesamtbetriebsrat vornehmen.

Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Rudolf Müller erneuerte für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat die Forderung u.a. nach Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen im Zusammenhang mit der Allianz bzw. der Gründung von Joint-Ventures, Besitzstandswahrung bei den Arbeitsbedingungen, Einkommen und Sozialleistungen, Anerkennung der bestehenden Arbeitnehmervertretungen, die Durchführung und Einhaltung gegebener Investitionszusagen sowie fortlaufender und zeitnaher Information. Zudem müssten die Marke Opel und die Unternehmen Opel, Vauxhall und Saab in vollem Umfang erhalten bleiben.

Opel-Chef Hendry sicherte zu, dass das Unternehmen sich wie in der Vergangenheit auch bei diesen geplanten Betriebsübergängen der Verantwortung für die betroffenen Mitarbeiter bewusst sei, und deshalb gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat und dem neuen Arbeitgeber Regelungen treffen werde, die für alle Beteiligten akzeptabel seien.

Die Allianz zwischen General Motors und Fiat war am 13. März beschlossen worden. Danach wird GM nun einen Anteil von 20 Prozent des Fiat-Aktienkapitals haften, während Fiat sich mit 5,1 Prozent bei GM beteiligt. Darüber hinaus wurde eine Put-Option vereinbart, nach der Fiat ab 2004 innerhalb einer fünfeinhalbjährigen Frist zu einem fairen Marktpreis an GM übergeben werden kann. Trotz der Allianz sollen die Marken der beiden Partner auf den Weltmärkten weiter im Wettbewerb stehen.


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