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Nachrichten vom Mercedesplatz

Meldungen und Meinungen von Kollegen für Kollegen der DaimlerChrysler AG Werk 69 Kassel

Oktober 2001

 

Zu OIL (Optimierung indirekter Leistung)

Die Firma in der Firma

"Mitarbeiterentwicklungs- und vermittlungsinitiative", kurz MEVT, heißt der Pool, der hier im Werk Kassel installiert werden soll, in dem sich dann jeder wieder finden soll, der im indirekten Bereich angeblich überflüssig ist.

Teil einer Strategie

Daß die 152 Arbeitskräfte aus dem indirekten Bereich aus Gründen einer Konjunkturdelle eingespart werden sollen, ist nicht die Wahrheit. Ebenso falsch ist, daß für diese Arbeitskräfte keine Arbeit im indirekten Bereich vorhanden ist. Die FA-Konten sprechen da eine ganz andere Sprache. Und auch die Programmzahlen sprechen eine andere Sprache.

Warum also dieser Pool ???

Dieser Pool ist nichts anderes als eine Zeitarbeitsfirma, Und dafür wird er auch installiert.
Aus diesem Pool werden Arbeitskräfte je nach Bedarf von den Abteilungen angefordert. Hier mal zwei Wochen, dann mal da einen Monat usw., usw., usw.

Und wenn ich von einer Strategie rede, dann will ich diese auch begründen:
Eigene indirekte Bereiche sind nach Ansicht des Managements zu teuer. Aus diesem Grund werden immer mehr Leistungen fremd vergeben. Da Fremdfirmen oft ebenfalls zu teuer sind, muß also eine noch billigere Lösung her.

Ist der besagte Pool erst einmal installiert, wird er mit angeblich frei werdenden Planern, Kaufleuten, Facharbeitern gefüllt. Und ist noch nicht ausreichend Personal an Bord, ist es sicherlich kein Problem auf dem Arbeitsmarkt weiteres Personal anzuheuern. Diese werden dann mit Zeitverträgen geholt, sicherlich zu anderen Bedingungen.

Wenn die Sache erst einmal gut läuft, dann wird sich dieser Pool verselbständigen. Dieser Pool wird dann Firma XYZ GmbH u. Co Kg heißen.
Und zu welchen Bedingungen in dieser Firma gearbeitet wird, kannst du dir denken: VW läßt schön grüßen.

Die Bedingungen dürften jedem, der sich für Arbeitspolitik interessiert, bekannt sein.
Wenn du Glück hast gibt es (Haus)Tariflohn. Hoch flexibel sein, noch mehr Leistung bringen und zu guter letzt auch noch das unternehmerische Risiko tragen, wird Fakt sein.

Wie gesagt wird dies nicht von heute auf morgen geschehen. Aber ich habe die Befürchtung, das dies so kommen wird, wenn wir uns nicht zur Wehr setzen.
Auf einer Informationsveranstaltung des Betriebsrates am 11.09.2001, welche im Grunde eine Verkaufsveranstaltung war, wurde dummer Weise die Volkswagen-Coachinggesellschaft in Baunatal als Beispiel angeführt.
Da müssen doch bei jedem Teilnehmer die Alarmglocken geschrillt haben.

Und ich behaupte, unsere Betriebsräte können sich das selbst auch an fünf Fingern abzählen; was da kommen wird. Nur die Reaktion ist gleich Null.

Der Tatenlosigkeit der Verantwortlichen im Betriebsrat in Sachen OIL werde ich nicht mehr zusehen. Aus diesem Grund möchte ich meine Entscheidung öffentlich machen, daß ich zur Betriebsratswahl bei den Alternativen Metallern kandidieren werde.

OIL war der Tropfen, der das Faß bei mir zum Überlaufen brachte, und mich meine Entscheidung treffen ließ, gemeinsam mit diesen Kollegen zusammen zu arbeiten, die OIL nicht akzeptieren und versuchen Widerstand zu organisieren.

Michael Renner
VK-Leiter Bereich IV
Halle 35
Tel. 3066

 

Recht muß Recht bleiben!

Auf Grund dessen, daß die Unternehmensleitung das Projekt "OIL" ins Leben gerufen hat, womit 152 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, haben Kollegen der Instandhaltung an einer "Vertrauensleutesitzung" teilgenommen ohne daß sie Vertrauensleute sind.

Aus berechtigter Sorge um ihren Arbeitsplatz wollten sie sich direkt bei den anwesenden Betriebsratsmitgliedern informieren, was es mit diesem Stellenabbau auf sich hat. Und das ist unser gutes Recht, wenn es um unsere Arbeitsplätze geht.

Die Unternehmensleitung hat aber nichts besseres' zu tun, als diesen Kollegen eine "eigenmächtige Arbeitsniederlegung" vorzuwerfen und sie mit Lohnabzug zu bestrafen, obwohl sich sehr viele bei ihrem Vorgesetzten abgemeldet hatten.

Diese Vorgehensweise der Unternehmensleitung spottet jeglichem Demokratieverständnis und kann nicht mehr als vertrauensvoll bezeichnet werden.

Im BetrVG § 39 (3) steht geschrieben, Versäumnis von Arbeitszelt, die zum Besuch der Sprechstunden oder durch sonstige Inanspruchnahme des Betriebsrates erforderlich ist, berechtigt den Arbeitgeber nicht zur Minderung des Arbeitsentgelts des Arbeitnehmers.

Hier soll ganz offensichtlich der Versuch unternommen werden, eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiter und das Eintreten für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze in Zukunft zu verhindern.

Wir werden das Vorgehen der Unternehmensleitung gemeinsam mit den Kollegen nicht hinnehmen und ihre Absichten durchkreuzen.

In zahlreichen Schreiben an die Personalabteilung zwecks Rücknahme des Lohnabzugs setzen sich die Kollegen zur Wehr und werden auch gestärkt daraus hervorgehen.

Es ist auch wichtig, denn wir werden unsere ganze Kraft brauchen, wenn wir aufgerufen sind, für unsere Arbeitsplätze zu kämpfen; das geht nur gemeinsam und solidarisch.

Sie sollten daran denken: Wer Wind sät, wird Sturm ernten!

Vincenzo Sicilia
Halle 35
Tel: 3220

 

Werkleitung spart an falschen Stellen !!!

In unserem Werk Kassel sollen im indirekten Bereich 152 Stellen abgebaut werden, für die bereits in einigen Bereichen Fremdarbeiterfirmen die Arbeit übernommen haben - die Werksleitung schmückt sich mit dem Sparen und stellt diese Sparmaßnahmen sogar noch positiv dar! Sie will Arbeitsplätze abbauen, obwohl die Arbeit vorhanden ist.

Ähnliche Verhältnisse kann nun bei der Firma Siemens beobachten: im April wurden 2600 befristete Verträge nicht verlängert und jetzt will Siemens 500 Mitarbeiter über eine Zeitarbeitsfirma einstellen ( Focus Nr.36, September 2001 berichtete ).

Wir hier im Werk Kassel sollen an bis zu 12 Samstagen im Jahr Mehrarbeit leisten, obwohl ca. 60 Kollegen mit Zeitverträgen entlassen werden sollen. Unsere Freischichtkonten steigen unwillkürlich, so dass sich bereits Gutstunden angesammelt haben, die weit mehr als 170 Arbeitsplätzen entsprechen und auch hier verlieren Kollegen ihre Stelle verlieren, trotz der vorhandenen Arbeit.

Fazit: Diesen unsozialen Arbeitsplatzabbau müssen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mittel versuchen zu stoppen!!!

Erich Behrend

 

Sozial verantwortungslos:

Personalabbau im Werk Kassel

Der "Sinneswandel" der Werkleitung, 40 befristete Arbeitsverträge noch mal um mindestens zwei Monate zu verlängern, ist nicht seiner sozialen Verantwortung zu verdanken, sondern der betrieblichen Notwendigkeit.

An ihrem Plan, den Personalabbau durchzuziehen und eine andere Praxis im Umgang mit Freischichten und Überstunden umzusetzen, hält sie dennoch weiterhin fest!

Dabei ist die Absicht der Werkleitung klar zu erkennen vorhandene Arbeit soll mit weniger Personal verstärkt durch Mehrarbeit abgeleistet werden, wodurch sich Freischichtkontostände weiter aufbauen.

Personalabbau bei einer Summe von über 250.000 Stunden Freischichten im Werk ist ein Frevel an dieser Gesellschaft und an den Arbeitslosen in unserer Region!

Was erlaubt sich die Werkleitung überhaupt, so mit uns und unseren Freischichtstunden umzuspringen. Das ist von uns erarbeitete Zeit, die wir dem Unternehmen großzügigerweise als Kredit leihen. Nicht wir schulden lern Unternehmen was, sondert das Unternehmen ist bei uns verschuldet! Und das nicht zu knapp:

Wenn wir pro FA- Stunde 100 DM rechnen (das ist nicht zu hoch gegriffen) sind das bei 250.00 FAIGL-Stunden 25 Millionen DM ohne Zinsen, die das Unternehmen uns schuldet!

Doch was macht die Werkleitung? Sie will uns einseitig eine "Arbeitspflicht" an den 12 Samstagen unterjubeln. Vorgesetzte drohen mit Abmahnungen, wenn Samstagarbeit abgelehnt wird. Es soll verhindert werden, daß wir nicht auf die Idee kommen Samstagsarbeit abzulehnen um uns solidarisch für unsere befristeten Kollegen einsetzen und eine Weiterbeschäftigung fordern!

Hier noch mal in aller Deutlichkeit: Es gibt keine "Arbeitspflicht" im Rahmen der 12 Samstage!

Dicse sind zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter festzulegen. Das heißt, wenn mit einem Mitarbeiter kein

Samstag festgelegt werden kann, kommt er auch nicht! Der Gipfel der Frechheit ist die Androhung von Abmahnungen, wenn Mehrarbeit abgelehnt wird. Hier soll eingeschüchtert werden, Angst und gefügig gemacht werden! Wo kein Verstoß ist, gibt es auch keine Abmahnung!

Also: nicht bange machen lassen. Für Weiterbeschäftigung der befristeten Kollegen - Mehrarbeit muß abgelehnt werden!

Klaus Bergen
Halle 80 oben
Tel. 2645

 

Ein "Lehrstück"

Protest im Werk Bremen!!!

Fast 3000 Kollegen marschierten am Donnerstag, den 6. September, zur Werkleitung, um gegen deren Anträge auf flexible Arbeitszeiten (Regel-Samstag, Schicht-Entkopplung usw.) zu protestieren.
Die Arbeitsniederlegung dauerte von 10 bis ca. 11.30 Uhr.

Neben seiner äußerst schwachen Argumentation schaffte es der Werkleiter Karr zum Schluß, die Kollegen gegen sich aufzubringen, indem er sagte, er behalte sich vor, die fast 3000 abzumahnen.
Darauf hin vorsprachen die Kollegen: "Wir kommen wieder".

Bremen, 6.9.2001

 

Platzmangel in der Härterei

Die Zuordnung der Stellflächen für einige Abteilungen, bzw. Kostenstellen ist eine Katastrophe.

Das gilt vor allem für die Härterei und da spreche ich aus eigener Erfahrung. Abteilungsleiter und Teamleiter reden seit Jahren von "Grüner Wiese" und von Umstrukturierung im Umfeld der Härtereff. Nichts neues denkt man sich, es wird schon klappen, schließlich sind die, die alles planen, Profis!

Pustekuchen, es passiert nichts. Im Gegenteil; es ist immer weniger Platz zum Arbeiten, zum Abstellen, Zwischenlagern und Abkühlen der aus den Härteöfen kommenden Teile.

Auf die Mißstände hinzuweisen, den Finger in die Wunde zu legen, hat bis heute keinerlei Verbesserung gebracht.

Ordnung und System sollte dann ein zweiwöchiger Kaizen- Workshop bringen. Darin eingebunden waren auch Kollegen aus der Härterei. Nur mit denn Aufzählen der Mißständen, mit dem Wegräumen von Material aus den Gefahrenzonen, ist es nicht getan. Wohin also mit gehärteten Teilen, mit Aufpack- und Transportbehältern? Auslagern ist zu teuer; außerdem gibt es für gehärtete Teile keine Inventarnummer. Kanban-Steuerung und nur soviel Teile härten wie gebraucht werden, ist nur sehr eingeschränkt möglich. Wenn Öfen in Wartung gehen, muß Vorlauf erstellt, bzw. Material bereitgestellt werden. Wohin damit? Etwa Fluchtwege verstellen? Oder Reparaturflächen verbauen? (Manche Instandhalter können ganz gut klettern)!

Trotz Kaizen-Workshop und Kanban-Steuerung weiß das momentan keiner. Beim Hochlauf der Baureihe 6 dürfte sich diese Situation eher noch verschärfen.

Andreas Diedrichscn
Halle 50

 

Rechtsstreit gewonnen!

Im November 1999 wurden die letzten KollegInnen der ET Verpackung aus dem Einzelakkord in die Gruppenarbeit und in REZEI-Bonus überfuhrt.

Die Werkleitung war nicht bereit, die von den KolleglInnen erarbeiteten Gut-Stunden aus dem LVA-Konto zu vergüten. Sie berief sich auf eine Betriebsvereinbarung, die eine 80%-Wandlung der Gut-Stunden und die Festschreibung des Verdienstgrades zum 31.12.98 beinhaltete. Dabei sollte der LVA-Kontostand vom Dezember 199'7 als Obergrenze zur Stundenwandlung gelten.

Die rückwirkende Anwendung dieser BV lehnten die betroffenen KollegInnen ab, da die von ihnen erarbeitete Mehr-Leistung nur zu einem geringen Teil im Freischichtkonto vergütet würde.

Fünf Kolleginnen und Kollegen wagten auf anraten der "Alternativen Metaller" den Weg zum Gericht, den drei von ihnen bis zur 2. Instanz beim Landesarbeitsgericht in Frankfurt durchhielten.

Ein Schlichtungsangebot des Richters, wenigstens ein Drittel der beanspruchten Leistung zu vergüten, lehnte das Unternehmen ab. Jetzt bekam das Unternehmen ein Urteil:

Die geleistete Arbeit der Mitarbeiter ist voll zu vergüten! Insgesamt 345 Stunden müssen nun den FA-Kontos gutgeschrieben werden! Letztinstanzlich!

Dank an dieser Stelle der DGB-Rechtsschutz GmbH für eine kluge Prozessführung.

Es hat sich wieder einmal bewahrheitet: Wer kämpft kann gewinnen; wer nicht kämpft hat schon verloren!

Erich Hoppe
Halle 80 oben
Tel. 3217

 

Autoindustrie in der Krise?

Tatsache ist, daß der Umsatz in der deutschen Autoindustrie in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 75 % auf 136 Milliarden DM gestiegen ist. Tatsächlich sind im ersten Quartal nur die Pkw: Zulassungen um knapp 9% zurückgegangen.

Schon im April wurden dagegen wieder 4% mehr Autos verkauft. Verbunden werden diese Zahlenspielchen mit einer massiven Krisenpropaganda und der ständigen Wiederholung des Märchens, nur durch "Verzicht" der Arbeiter kämen die "Betriebe aus der Krise".

Das Gemeine sind wir, die nicht nur auf Lohn, freies Wochenende und geregelte Arbeitszeiten verzichten sollen, sondern aktuell auch noch den Abbau von über 200 Arbeitsplätzen hinnehmen sollen.

Hintergrund ist der tobende Verdrängungskrieg in der Autoindustrie, mit ihren in der Vergangenheit aufgebauten Überkapazitäten. Die werden nun zum Bumerang, denn der Automarkt wächst nicht wie vorausberechnet. Die Folge: weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Lohnabbau (5000x5000), Arbeitsplatzvernichtung (z.B. VW, Opel, D/C Kassel) und Ausweitung der flexiblen Arbeitszeiten.

Das alles führt zu erheblichen Produktivitätssteigerungen zu unseren Lasten und letztendlich auch zu einer weiteren Überproduktion und einer weiteren Verschärfung der Krise.

Kann das uns davon abhalten, unseren gerechten Lohn zu fordern? Nein!
Deshalb: Bangemachen gilt nicht!

 

Verhandlungen gescheitert?

Anfang Januar legte Herr Tamrtann der Küchen- u. Kantinenkommission ein Optimierungspaket von 85.000 vor, obwohl eine gültige Betriebsvereinbamng bis IV. Quartal 2003 besteht.

Trotzdem haben wir uns als Betriebsrat bereit erklärt, Verhandlungen aufzunehmen, und z.B. über Verbesserungen des Angebots in den Verkaufskantinen den Deckungsbeitrag zu erhöhen. Dazu gehörte u.a. auch die Errichtung einer Imbiss-Station in der Verkaufskantine Halle 52.
Nach nochmaligen Gespräch am 3.8. mit Herrn Holler und Tarunann, waren sich die Verhandlungsparteien im Grundsatz einig, Optimierung durchzuführen, wenn zwei Hauptforderungen des BR erfüllt werden:

1. Vertragsverlängerung eines Mitarbeiters mit Zeitvertrag in W.BE (ist mittlerweile ausgeschieden) und
2. die Verlängerung der bestehenden Betriebsvereinbarung zur Ertüchtigung VBE um mindestens 2 Jahre (es wäre kostenneutral).

Dabei war uns die Formulierung in der bestehenden Vereinbarung zur Absicherung der Beschäftigung wichtig, um. eine Fremdvergabe der Küchen- und Kantinen weitestgehend auszuschließen.

Das wurde von Herrn Hartleb abgelehnt!

Was steckt dahinter? Soll die Eigenständigkeit der GVD (SB-Kantinen) zerschlagen werden, obwohl sich die Kolleginnen u. Kollegen in denn letzten Jahren voll reingekniet haben, um alle Forderungen, die machbar waren, zu erfüllen? Sogar darüber hinaus haben sie sich in ihrer Freizeit für GVD engagiert und Leistungen unentgeltlich für ihren Arbeitsbereich erbracht.

Der Betriebsrat ist weiterhin gesprächsbereit, aber ohne eine Absicherung dieser Arbeitsplätze durch die Verlängerung der bestehenden Vereinbarung ist eine Optimierung mit dem Betriebsrat nicht zu machen!

Werner Hellwig
Halle 80 unten
Tel. 2503

 

Chance für Personenwahl gestiegen!

Bereits im April 2001 haben sich die Alternativen Metaller per Flugblatt öffentlich zur Persönlichkeitswahl bekamt. Gleichzeit wurden alle Bewerber zur 13R-Wahl 2002 aufgefordert sich ebenfalls hierfür einzusetzen.

Im September 2001 hat sich die Vertrauenskörperleitung der IG Metall, wir nehmen an stellvertretend für die IG Metall Fraktion im Betriebsrat, ebenfalls öffentlich zur Personenwahl bekannt. Wir Alternativen Metallar begrüßen die Entscheidung der IG Metall, sich ebenfalls zur Personenwahl zu bekennen.

Nun kommt es darauf an, daß sich die eventuellen weiteren Bewerber zur BR Wahl 2002 ebenfalls zur Personenwahl bekennen. Um dieses zu erreichen ist jedoch ein fairer und vertrauensvoller Umgang untereinander Grundvoraussetzung.

Jede Gruppierung oder auch Einzelbewerber muß aber zur Absicherung der Kandidatur eine sogenannte Sicherungsliste erstellen. Für diese Listen sind Stützungsunterschriften der Belegschaft notwendig.

Ausnahme Gewerkschaftslisten: Sie brauchen keine Stützungsunterschriften der Belegschaft.

Daß sich nun ein Gewerkschaftsvertreter in Person eines IG Metall Vertrauenskörperleiters hinstellt und öffentlich zur Verweigerung von Stützungsunterschriften auffordcrt, ist schon ein starkes Stück. So geschehen auf der letzten Betriebsversammlung am 18.09.01

Entweder war es Unwissenheit des Kollegen VK Leiter oder ein übler Taschenspielertrick.

Mit Boykottaufrufen Mitbewerbern pauschal notwendige Stützungsunterschriften zu verweigern, obwohl man selber keine Unterschriften für die eigene Sicherungsliste braucht, ist kein Beitrag zur Vertrauensbildung. Hiermit werden die Chancen für die Persönlichkeitswahl nicht verbessert. Entscheidend muß die Zusage sein, sich an der Personenwahl zu beteiligen und auf einer gemeinsamen Belegschaftsliste zu kandidieren.

Wir fordern die verantwortlichen der IG Metall auf, solche Boykottaufrufe zu unterlassen und sich davon zu distanzicren.

Klaus Ehlers
Halle 35
Tel. 3240

 

Herausgeber: Personengruppe Alternative Metaller DaimlerChrysler Kassel
Druck: Eigenfinanzierung
Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Klaus Ehlers


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