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Ein Info der Alternativen Metaller bei DaimlerChrysler Werk 69 Kassel

Kassel, den 04.02.2001

"17 Schichten" Werkleitung hat sich durchgesetzt!

 

"Versprochen ist versprochen"?

So der Titel des "Nachdenkzettel", vom 30.01.01 (Info- Blatt der IG- Metall Mehrheitsfraktion im Betriebsrat). Doch die Werkleitung handelte streng nach dem Adenauer-Zitat: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, ...". Das "Ehrenwort" hat die Werkleitung zwar nicht gegeben, aber Wortbruch bleibt es sinngemäß doch!
Die Werkleitung war in weiteren Verhandlungen nicht bereit ihre "versprochene" Rechnung von 6 Wochen Urlaub, 15 Ausgleichsschichten und eine Jahresgutschrift von 37,5 Stunden einzulösen!

Neue Ausführungsbestimmungen!

Am 2. Februar 2001 wurden dem Betriebsrat geänderte "vorläufige" Ausführungsbestimmungen, diesmal nach dem Setzungsprinzip, zum Einigungsstellenspruch "17- Schichtenmodell" vom 14.09.00, zur Abstimmung vorgelegt.
Aus diesen neuen Ausführungsbestimmungen ergeben sich im wesentlichen:

Neue Berechnungsgrundlage!

Die 201,33 Netto- Soll- Arbeitstage/ Jahr wurden in einer aufwendigen Vergleichsrechnung zwischen dem klassischen Dreischichtbetrieb und dem geregelten 17-Schichtenmodell ermittelt.
In dieser Rechnung sind 30 Stunden Nachtschichtbonus berücksichtigt.

Zum Vergleich: ein klassischer Dreischichtler hat 205,33 Netto- Soll- Arbeitstage im Jahr 2001.

Diese Rechnung wird wegen der unterschiedlichen Anzahl von Feiertagen jährlich wiederholt. Die Netto Soll- Arbeitstage sind die reinen Arbeitstage, ohne Feiertage und 28 Tage Urlaub, im Jahr. Die Ist- Arbeitstage können durchaus im Echt- Jahresschichtplan über 201,33 Arbeitstagen liegen. Die Differenz soll dem Zeitkonto gutgeschrieben werden bzw. könnte auch von den 17 Ausgleichsschichten abgezogen werden. Die 28 Tage Urlaub wurden ebenfalls in einer Vergleichsrechnung ermittelt.

Gegen diese Berechnungen ist juristisch/ tariflich nichts zu machen, schafft sie doch rein rechnerisch eine Ausgewogenheit (Ausnahme Nachtschichtbonus) zwischen klassischem Dreischichtbetrieb und geregeltem 17- Schichtenmodell.

Soweit inhaltlich zu den Ausführungsbestimmungen.
Beratung im Betriebsrat!

Nach einer hart geführten Beratung im BR-Gremium wurde den Ausführungsbestimmungen, bei 7 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen, zugestimmt. Alle 23 BR- Mitglieder waren anwesend.
Weiterhin bleibt anzumerken: neben den 4 Alternativen Metallern stimmten noch 3 weitere BR- Mitglieder mit nein und 2 enthielten sich der Stimme, was rein rechtlich einer Ablehnung gleich kommt. Insgesamt haben somit 9 BR-Mitglieder dieser Vereinbarung nicht zugestimmt.

Fazit!

Es bleibt weiterhin eine erhebliche Differenz zu der "versprochenen" Rechnung der Werkleitung.
So bleibt festzustellen: nur 5 Wochen statt 6 Wochen Urlaub und 17 Ausgleichsschichten sind im Grundsatz notwendig.

Die politisch Verantwortlichen im Betriebsrat und der Gewerkschaft haben es wieder einmal sträflichst versäumt, die Belegschaft in die Verhandlungsstrategie mit einzubeziehen. Mit dieser Strategie und politischen Druck wäre es durchaus möglich gewesen, einen ausgewogenen Kompromiss zu erzielen.

In "freien" Verhandlungen sind halt keine besseren Ergebnisse möglich!

IMPRESSUM

Herausgeber:

Betriebsräte der Gruppe Alternative Metaller bei DaimlerChrysler Werk 69 Kassel

Klaus Berger

Tel. 2645 Piepser Nr. 631

Udo Brehm

Tel. 3048 Piepser Nr. 626

Klaus Ehlers

Tel. 3240 Piepser Nr. 641

Werner Hellwig

Tel. 2503 Piepser Nr. 623

+ Freunde + Nachwuchs = Erfolg

V.i.s.d.P.:

Klaus Ehlers


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