Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und
Aktionäre
PRESSE-INFORMATION
Berlin, 07. Januar 2004
DaimlerChrysler Hauptversammlung
Amnesty International
fordert weitere Aufklärung über verschwundene Betriebsräte
Tomuschat-Gutachten zu Verschwundenen Betriebsräten in Argentinien
zurückgewiesen
Die deutsche Sektion der Menschenrechtsorganisation amnesty
international (ai) weist in einer heutigen Presseiformation das Gutachtenals
unzureichend zurück, durch das DaimlerChrysler von Vorwürfen
bezüglich das Verschwindens von 15 Betriebsräten aus dem
Mercedes-Benz Werk in Argentinien während der Militärdiktatur
entlastet worden war.
Das von Prof. Christian Tomuschat im Auftrag des Konzerns im
Dezember vorgelegte Gutachten sei "nicht geeignet, einen Schlusspunkt
in der Auseinandersetzung mit diesem Kapitel der
Firmengeschichte zu setzen" und könne "den Verdacht einer
rechtlichen Verantwortung einzelner MBA-Mitarbeiter oder des Unternehmens
insgesamt nicht ausräumen“, sagte Ferdinand
Muggenthaler, Lateinamerika-Referent von ai. Eine umfassende Untersuchung
der rechtlichen Fragen sei und bleibe Aufgabe der Justiz. Mercedes-Benz
Argentina habe während der Militärdiktatur die Menschenrechts-Prinzipien
des UN Global Compact verletzt.
Damit stützt ai die Postion der Kritischen Aktionäre, die das
Tomuschat-Gutachten von Beginn an verurteilt hatten. In der heutigen Hauptversammlung
der DaimlerChrysler AG wollen dazu der überlebende Mercedes-Betriebsrat
Eduardo Fachal aus Buenos Aires, der ehemalige evangelische Bischof in
Chile, Helmut Frenz, und die Journalistin Gaby Weber das Wort ergreifen.
Aufsichtsrats Hilmar Kopper kündigte jedoch schon zu Beginn
der Versammlung an, Reden zum Thema Argentinien zu unterdrücken.
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