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Die Chance nutzen!

Die spitzenmäßige Beteiligung vieler Belegschaften an den Warnstreiks beweist, dass die Kampfbereitschaft so hoch ist, wie schon lange nicht mehr. Die Höhe der Forderung ist von der Basis mit einer offensiven Diskussion gegen den IGM-Vorstand durchgesetzt worden. Schon damit wurde das gewohnte Tarifritual durchbrochen.

Das hat seine Gründe:

Diese Stimmen sind nicht verstummt. Viele Resolutionen und Unterschriftensammlungen aus den Betrieben fordern immer wieder:

  1. die volle Durchsetzung der 6,5%, auch weil der Einstieg in den neuen Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) beim Gesamtvolumen keinerlei Spielraum nach unten zulässt,

  2. eine Laufzeit von 12 Monaten und zwar ohne Differenzierung nach Ertragslage der einzelnen Betriebe,

  3. den notwendigen Einsatz der gesamten Kampfkraft und

  4. die Entscheidung der Basis über ein mögliches Ergebnis

Dieser Druck von unten ist ein gutes Zeichen! Nicht nur dafür, dass diese Tarifrunde besser enden könnte als die letzte, sondern auch dafür, dass ein Aufbäumen gegen den schleichende Verfall der letzten Jahre durch die IG Metall geht.

Eine gewonnene Tarifauseinandersetzung, besonders mit einem erfolgreichen Streik, wäre ein wichtiges Signal für alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen . Ein Signal für die bevorstehenden Konflikte um die Krankenversicherung. Eine Stärkung für alle Auseinandersetzungen in den Betrieben.

Aber die Gewerkschaftskrise der letzten Jahre hat politische Gründe. Mit derselben Logik, mit der die Lohnleitlinien im "Bündnis für Arbeit" akzeptiert wurden, wurde die "Rentenreform" die uns schon wieder 4 % kosten wird, in vielen Orten praktisch kampflos hingenommen. Mit der gleichen Logik wurden in den Betrieben die Erpressungen bei der Streichung von Sozialleistungen, von Arbeitsplätzen, bei der Ausdehnung von Arbeitszeiten usw. hingenommen. In den Tarifverträgen wurden Verbesserungen mit Verschlechterungen an anderer Stelle erkauft. Wir halten das für einen Teufelskreis.

Aus diesen Gründen haben wir vor drei Jahren die bundesweite INITIATIVE ZUR VERNETZUNG DER GEWERSCHAFTSLINKEN ins Leben gerufen. Als ARBEITSGRUPPE TARIFPOLITIK dieser Vernetzung haben wir beschlossen, uns in diese Tarifrunde, nicht nur bei Metall einzumischen.

Wir haben begonnen, Infos auszutauschen zwischen den Belegschaften und Vertrauenskörpern. Wir wollen nicht mehr, dass den Kolleginnen und Kollegen in einem Betrieb erzählt wird, sie stünden mit ihrer Meinung allein. Wir wollen die Kritik und die Diskussionen für alle sichtbar machen.

Wir wollen jetzt dazu beitragen, dass die Chance genutzt wird. Wir laden alle ein, dabei mitzumachen! Informationen, Vorschläge, Kritiken sind zu finden auf unserer Sonderseite zum "Tarifkampf von unten" im LabourNet Germany: http://www.labournet.de/GewLinke/tarpol/

Lassen wir uns nicht wieder ausbremsen durch "Schönrechnen" vom Ergebnis, durch Rücksichtnahme auf die Wiederwahl von Schröder oder durch einen angeblich nicht zu überbietenden Tarifabschluss der IG Chemie mit nur einer 3 vorm Komma...


Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken, AG Tarifpolitik
Koordinatoren: Tom Adler tomadler@01019freenet.de und Mathias Fritz bille-matz@n.zgs.de
http://www.labournet.de/GewLinke/


Nachahmenswerte Unterschriftenliste aus dem DaimlerChrysler Werk 010/019 (mit fast 2000 Unterschriften):

Offensive für einen hohen Abschluss - Wir sind bereit zum Streik!"

Alles spricht für mindestens 6,5% :

Arbeitgeberverbände, Medien und Regierung trommeln gegen unsere Forderung. Gewinne in der doppelten Höhe finden sie genauso in Ordnung wie Einkommenssteigerungen der Manager von 20% oder mehr. Wir fordern eine breite Kampagne in der Öffentlichkeit gegen diese Propaganda und

Vorbereitung zum Streik. Nur so werden wir die Blockade der Unternehmer durchbrechen können – 6,5% sind nur durchsetzbar mit Streik!

Wir begrüßen, dass in der Forderung der IG Metall keine "Ertragsabhängige Komponente" mehr enthalten ist. Wir erwarten auch, dass sie in den Tarifverhandlungen nicht wieder auftaucht! Letztlich schaden ertragsabhängige Komponenten allen Metallern: in "ertragsstarken" Betrieben, weil sie angerechnet und die normale Erhöhung geringer ausfallen würde. Die andere Belegschaften würden sowieso weniger erhalten und abgehängt.

Lohnverzicht hat nicht zu mehr Arbeitsplätzen geführt. Das "Bündnis für Arbeit" hat sich als Falle für die Gewerkschaften erwiesen. Die Arbeitgeberverbände haben klargemacht, dass ihr einziges Ziel dort die Festlegung von Lohnleitlinien ist. Ein Streik wird ihnen zeigen, dass wir keine Almosenempfänger sind!

Wir sind bereit, den nötigen Druck zu machen. Und erwarten deshalb auch, vor einem Abschluss mitreden und mitentscheiden zu können!

Solche Aufrufe liegen uns auch aus anderen Betrieben vor - macht mit!


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