Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken

Gruppenprofil "Gewerkschaftsforum Hannover"

Das Gewerkschaftsforum ist eine offene Gruppe von Mitgliedern verschiedener Einzelgewerkschaften und Gruppen des ehemaligen Bündnisses gegen Bildungs- und Sozialabbau. Es ist aus der Veranstaltung zur Krise der Tarifpolitik und zur Megagewerkschaft VER. DI am 20.10.98 mit dem Wiesbadener IG Medien Sekretär Jörg Jungmann entstanden Die Mitglieder des Gewerkschaftsforums stehen dem Projekt der "Mega-Gewerkschaft" mit Skepsis gegenüber, weil diese völlig undemokratisch an der Gewerkschaftsbasis vorbei und vor allem aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen heraus geschaffen wird. Das heißt: eine weitere Entpolitisierung der Gewerkschaften und die sogenannte "Sozialpartnerschaft" wird gefördert. Wir sehen die Gewerkschaften in einer tiefen Krise, auf die Führungen ohne angemessene Antwort sind. Während das Kapital immer mächtiger wird und global triumphiert, haben die Gewerkschaften im Zuge gesellschaftlicher Umwälzungen an Mitgliedern und Durchsetzungskraft verloren. Wir arbeiten strömungsübergreifend und wollen jenseits aller Branchen- und Betriebsgrenzen die gewerkschaftliche Debatte von der Basis her neu beleben. Gerade angesichts von Euro und "Globalisierung" halten wir es für überaus dringlich, die Kontakte, die Diskussion und den Erfahrungsaustausch zwischen den Gewerkschaftslinken und Mitgliedern sozialer Bewegungen auf nationaler und internationaler Ebene voranzubringen.

Dazu organisieren wir Veranstaltungen mit nationalen und internationalen Referenten. Von 1999 – Mai 2000, haben wir folgende Veranstaltungen - mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 50 Personen - durchgeführt:

• Schneller – weiter – größer. Zur Fusionierung der Dienstleistungsgewerkschaft "Ver. di". Mit: Dr. U. Wolf, W. Hartmann, H-J Hermel, G. Bornemann und M. Pufahl, Hannover.

• Neuland oder Deichbruch. Zum niederländischem "Poldermodell". Mit: Hans Boot, Amsterdam.

• Thatcherismus in rosa ? Die britische Arbeiterbewegung nach 2 Jahren "neuer Mitte" an der Macht. Mit: J. Bailey, London und H. Dribbusch, Mannheim.

• Wunderwaffe oder Erpressungsfalle ? Schröders Bündnis für Arbeit. Mit: Dr. J. Bischoff, Hamburg – D. Dicke und L. Zweiniger, Hannover.

• Etappensiege gegen die Globalisierung ? Die Renaissance der US-Gewerkschaften in den 90er Jahren. Mit: B. Lüthje, Frankfurt.

• Die soziale Kriegserklärung als "Zukunftsprogramm". Der Regierungsangriff auf den Sozialstaat. Mit: Prof. B. Zeuner, Berlin – M. Dieckmann, Hamburg und U. Birsch Hannover.

• Jospin als Alternative ? Die "französischen Verhältnisse" heute. Mit: J. Pierré, M. Ly, Paris und S. Hürtgen, Berlin.

• Generalstreik - ein Luxus, den sich jeder leisten kann ! Von der Basis zurückgepfiffene Gewerkschaftsbosse und die dänischen Verhältnisse. Mit: B. Gravensen, Kopenhagen.

• Mit Fusionsfieber und Rechenschieber zum Neuaufschwung der Gewerkschaftsbewegung? Mit: M. Wendl, München - H. G. Lang, Alsbach-Hähnlein. Zur "Mega-Gewerkschaft" ver.di:

• Brasilien: Widerstand gegen die Neue Weltordnung. Mit Dirceu Travesso (Bankgewerkschaft Sao Paulo)

• Postfordistisches Haifischbecken? Die Lage der Automobilindustrie und die Erfahrung von 30 Jahren linksoppositioneller Arbeit im Betrieb. Mit: Wolfgang Schaumberg (Opel Bochum) und Jürgen Drieling (Daimler Chrysler, Bremen)

Weitere Veranstaltungen: zu Italien, Polen, Ostdeutschland sowie Spanien, sind im Turnus von 2 Monaten geplant.

Das Gewerkschaftsforum Hannover wird gefördert von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, Berlin

Kontakt: S. Hellweger, Alte Herrenhaeuser Straße 28, 30 419 Hannover und Tel./Fax: 0511 - 45 58 89
Mail: gewerkschaftsforum-H@web.de

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